Samstag, 15. November 2014

Meine Gedanken vor Gott bringen

In einem Monat durch die Psalmen und Sprüche - Tag 15

Gelesen:
Psalm 71 - 75
Sprüche 15

Zum Nachdenken:
Der 73. Psalm beschreibt einen Prozess, der sich auch in meinem Kopf immer wieder abspielt. Ich weiss, dass Gott gut ist - wie der erste Vers es sagt. Und doch gibt es diees Momente:
Ich aber wäre fast zu Fall gekommen. Beinahe hätte ich den Boden unter den Füßen verloren.  Denn ich habe die stolzen Menschen beneidet, als ich sah, wie gut es ihnen trotz ihrer Bosheit ging. Sie scheinen ein sorgloses Leben zu führen und sind stark und gesund. (Verse 2 - 4)
Immer wieder erlebe ich diese Momente: ich sehe jemanden, der es mit der Kindererziehung nicht so genau nimmt und vieles durchgehen lässt und ich frage mich, ob ich mich zu sehr bemühe und zuviel Energie und Zeit in die Erziehung stecke. Ich beobachte, wie jemand das Leben total gelassen nimmt und (fast) nur das tut, was Spass macht und ich frage mich, ob ich das Leben zu ernst nehme. Ich beobachte, wie jemand seine Launen auslebt, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer und ich frage mich, ob ich zu nett bin. Ich beobachte Menschen, die es mit Gott nicht so ernst nehmen und diejenigen mitleidig belächeln, die sich bemühen ein Leben mit Gott zu leben. Und ich frage mich, ob es nicht einfacher wäre, dann und wann zur Kirche zu gehen und die ganze Sache mit Gott weniger verbindlich zu halten. 
Wenn ich still vor Gott werde und über meine Beobachtungen nachdenke, komme ich zu diesem Punkt: Bis ich eines Tages in Gottes Heiligtum kam und darüber nachdachte, wie ihr Leben endet. (Vers 17)
In der Gegenwart Gottes verändern sich meine Gedanken: Da erkannte ich, wie verbittert ich war und welcher Zorn in mir aufstieg, als ich all dies sah. Wie dumm und unwissend bin ich gewesen - ich muss dir wie ein unvernünftiges Tier erschienen sein. (Vers 21 und 22)
Dankbarkeit und Freude steigt in mir hoch: Doch ich gehöre noch immer zu dir, du hältst meine rechte Hand. Du wirst mich nach deinem Rat leiten und mich schließlich in Ehren aufnehmen. Wen habe ich im Himmel außer dir? Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde. Bin ich auch krank und völlig geschwächt, bleibt Gott der Trost meines Herzens, er gehört mir für immer und ewig. Die aber, die dich verlassen, werden umkommen, denn du vernichtest alle, die sich von dir abwenden. Doch mir geht es gut, weil ich mich nahe an Gott halte! Ich setze meine Zuversicht auf den allmächtigen Herrn, von seinen wunderbaren Werken will ich allen erzählen. (Vers 23 -28)
Sprüche 15, 9: Der Herr verachtet den Weg der Gottlosen, aber er liebt die, die sich bemühen, gerecht zu leben. 
Es heisst nicht "er liebt die, die gerecht leben", sondern "die sich bemühen gerecht zu leben." Mein Leben ist oft ein schwacher Versuch, gerecht zu leben. Gott die höchste Priorität zu geben. Ihm ins Zentrum meines Lebens zu stellen. Und doch versage ich immer wieder. Wie der Psalmist es in den ersten Versen beschreibt, stolpere ich immer wieder und verliere den Boden unter meinen Füssen. In der Gegenwart Gottes, wenn ich still werde und seine Heiligkeit vor mir sehe, ordnen sich meine Gedanken. Ich erkenne die Grösse Gottes und das es in meinem Leben nichts wichtigeres geben kann, als eine Beziehung zu Jesus. Und ich kann sagen: Doch mir geht es gut, weil ich mich nahe an Gott halte. Gestärkt und voller Energie einen weiteren Tag mich zu bemühen, trete ich aus der Stille. Und wenn ich wieder stolpern sollte, gehe ich zu Gott in die Stille und lasse meine Prioritäten neu ordnen. 

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