In einem Monat durch die Psalmen und Sprüche - Tag 20
Gelesen:
Psalm 96 - 100
Sprüche 20
Zum Nachdenken:
Heute fand ich in jedem Psalm die Aufforderung, Gott zu loben und zu preisen.
Psalm 96, 1: Singt dem Herrn ein neues Lied! Die ganze Erde singe dem Herrn!
Psalm 97, 12: Alle Gottesfürchtigen sollen sich im Herrn freuen und seinen heiligen Namen loben!
Psalm 98, 4- 6: Jubelt dem Herrn zu, ihr Bewohner der Erde, seid fröhlich und lobt ihn laut! Lobt den Herrn mit der Harfe, mit der Harfe und mit schönen Liedern, mit Trompeten und Hörnern. Spielt dem Herrn, eurem König, eine fröhliche Melodie.
Psalm 99, 5: Preist den Herrn, unseren Gott! Fallt vor ihm nieder, denn er ist heilig!
Psalm 100, 2: Betet ihn voll Freude an. Kommt zu ihm und lobt ihn mit Liedern.
Ich legte die Bibel zur Seite und verrichtete meine Tagesarbeit. Gott loben, sich freuen, ihm ein neues Lied singen (ich halte mich für unmusikalisch) oder ihm eine fröhliche Melodie spielen? Nach einer Sitzung heute war ich eher müde als fröhlich und nicht in Stimmung, ein Loblied zu singen. Der Regen war erfrischend und ich vergass einfach, Gott zu loben. Nach einem langen Seelsorgegespräch kam es mir fast als Verrat der Hilfesuchenden gegenüber vor, Gott fröhliche Melodien zu singen (obwohl sie es nicht hören konnte). Und trotzdem habe ich gleich in fünf Psalmen die Aufforderung, Gott zu loben und zu preisen.
Dann blieb ich in Sprüche 20 am vierten Vers hängen: "Wenn du zu faul bist, zur rechten Zeit zu pflügen, wirst du bei der Ernte nichts zu essen haben." Wenn ich mir im normalen Alltag nicht die Zeit nehme, Gott zu loben und zu preisen, wie kann ich dann erwarten, stark in den schweren Zeiten zu sein? Wenn ich mir nicht die Zeit nehme, bedeutet das ja eigentlich auch, dass ich nur zu faul bin. Die Zeit habe ich ja - genauso wie der Faule die Zeit hat zu pflügen. Es gibt Momente, wo ich keine Lust habe, Gott zu preisen. Es fällt mir schwer, irgendetwas Gutes zu finden, wofür ich Gott danken kann. Oder die Umstände sind alles andere als lobenswert. In Psalm 50, 23 sagt es: Wer mir Dank sagt, bringt mir ein Opfer, das mich wirklich ehrt. Wer auf dem Weg bleibt, der erfährt meine Rettung. Oder Hebräer 13, 15: Durch Jesus wollen wir Gott jederzeit und in jeder Lebenslage Dankopfer darbringen; das heißt: Wir wollen uns mit unserem Beten und Singen zu ihm bekennen und ihn preisen (nach der Guten Nachricht Bibel).
Manchmal ist unser Lob und Dank ein Opfer. Ein Dankopfer. Opfern bedeutet laut Duden "zugunsten eines andern etwas Wertvolles hingeben, wenn es auch nicht leichtfällt." Loblieder, Dank und fröhliche Melodien kommen nicht immer von selbst. Sie bedeuten Arbeit - genauso wie ein Feld pflügen Arbeit bedeutet. Und wie ich Dienstag schrieb, brauche ich es nicht im Alleingang schaffen. Ich kann Gott bitten mir zu helfen, ihm zu loben. Ich kann mir Anbetungsmusik einschalten oder einen Psalm laut lesen.
Gott ist nicht von meinem Lob abhängig. Ich bin es. Wenn ich Gott lobe und danke, wenn ich ihm fröhliche Melodien singe, wird mein Herz leichter. Das Schwere, die Müdigkeit, die Lustlosigkeit und die Langeweile wird kleiner. Mein Leben wird heller. Je länger ich danke, desto mehr Grund zur Dankbarkeit werde ich finden. Was als ein Opfer anfing, verwandelt sich in ein Geschenk für mich. Deshalb ist Gott nicht von meinem Lob abhängig. Seine Grösse und Herrlichkeit ändert sich nicht - egal ob ich ihm lobe oder nicht. Ich werde verändert, wenn ich Gott lobe. Meine Seele wird gesund. Das Feld - in diesem Fall mein Herz - wird gepflügt und für die Ernte vorbereitet. Mein Glaube braucht, um zu wachsen, Zeiten der Anbetung. So will ich Psalm 100 Vers 2 anwenden: Betet ihn voll Freude an. Kommt zu ihm und lobt ihn mit Liedern.
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