Gelesen:
Psalm 51 - 55
Sprüche 11
Zum Nachdenken:
Psalm 51, 8: Dir gefällt ein Herz, das wahrhaftig ist; und im Verborgenen lehrst du mich deine Weisheit.
Stille, Ruhe, Alleinsein, keine Ablenkung, kein Weglaufen - nur ich mit mir alleine vor Gott. Warum ist Stille so wichtig für uns? Einige Zitate, die es auf dem Punkt bringen:
In die Stille zu horchen, läßt Antworten finden.
Else Pannek
Das bewußte Erleben absoluter Stille vermag verborgene Gedanken in uns hörbar zu machen.
Manfred Poisel
Vielleicht verschanzen sich so viele von uns hinter Mauern aus Lärm, weil das kleine Ego auf Stille wie auf eine Bedrohung reagiert.
Peter Horton
Schlaflose Nächte sind oft ein sehr großer Segen, eine rechte Gnade Gottes, wenn man sie recht benutzt. Sie sind das einzige Mittel in manchen zu sehr bewegten und zerfahrenen Leben, um zu einer Besinnung über sich selbst zu gelangen und Gottes Stimme, die unter dem Geräusch des Tages nicht vernehmbar war, zu hören."
Carl Hilty (1831 - 1909), Schweizer Staatsrechtler und Laientheologe
In der Stille können wir unsere Gedanken hören. Manchmal kommen Gedanken ans Licht, die wir bis zu dem Zeitpunkt tapfer verdrängt haben - durch Arbeit, Lärm und Vergnügen. In der Stille wird mir bewusst, wie egoistisch ich bin. Wie hart und lieblos meine Worte waren. Wie klein und unbedeutend ich bin. In der Stille lenkt mich nichts ab und ich stehe vor Gott - so wie ich bin. Manchmal mit leeren Händen. Manchmal mutlos und geschlagen.
In der Stille zeigt mir Gott seine Liebe. Seine Fürsorge. Seine Freundlichkeit. Er nimmt mich an, so wie ich bin. Das erfahre ich, wenn ich alleine bin, wenn ich still werde und diese Stille aushalte.
Gestärkt komme ich aus der Stille in den Alltag. Müde, mutlos und einsam ging ich in die Stille. Mutig, mit neuer Energie und mit dem Wissen, dass Gott mir nahe ist, trete ich wieder in den Lärm der Welt.
Werde ruhig vor Gott. Sei ehrlich mit deinen Gedanken, die in dir hochsteigen. Gott kennt sie, bevor du sie ausgesprochen hast. In der Stille wird ER dir Weisheit schenken.
Sprüche 11, 17: Freundlichkeit nährt deine Seele, doch wenn du unbarmherzig bist, zerstörst du dich selbst.
Luther Bibel: Ein barmherziger Mann nützt auch sich selber; aber ein herzloser schneidet sich ins eigene Fleisch.
Elberfelder Bibel: Es erweist der Gütige sich selbst Gutes, doch schneidet sich ins eigene Fleisch der Grausame.
Hoffnung für alle: Wer freundlich zu anderen ist, hilft sich selbst damit; der Unbarmherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.
Gute Nachricht Bibel: Wenn du zu anderen gütig bist, tust du dir selber wohl; wenn du grausam bist, tust du dir selber weh.
Auf der einen Seite steht die Freundlichkeit, die Barmherzigkeit, die Güte und auf der anderen Seite der Unbarmherzige, der Herzlose, der Grausame. Wenn ich ehrlich bin (wie Psalm 51, 8 es oben sagt), muss ich gestehen, dass ich mich auf beiden Seite bewege. Ich weiss, wie wertvoll Freundlichkeit ist und wie ich selber davon profitiere. Und doch gibt es Momente und Situationen wo ich herzlos und unbarmherzig bin. Mein Ego greift durch und kämpft darum, im Mittelpunkt zu stehen. Am Ende verliere ich. Ich habe mich ins eigene Fleisch geschnitten.
In der Stille, wenn ich ehrlich und aufrichtig mit Gott rede, kommen beide Seiten auf dem Tisch. Für die dunkle Seite in mir bekomme ich Vergebung. Welch ein Geschenk. Und diese Freundlichkeit und Barmherzigkeit, die ich bei Gott erfahre, kann und darf ich dann an andere weitergeben.
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