Dienstag, 23. Dezember 2014

Mit Weihnachten ändert sich alles

Ich beobachte gerne Menschen und versuche ihr Verhalten zu verstehen. Was treibt uns an? Was motiviert uns, so oder so zu handeln? Was sind die tieferen Gründe für mein Verhalten? Meistens gibt es einen erklärbaren Grund, der sich ganz logisch und vernünftig anhört und einen tieferen Grund, den wir oft nicht benennen können. So habe ich vor kurzem eine junge Frau gefragt, warum sie nicht für ein paar Tage aus der Welt der sozialen Netzwerke (sprich Facebook) aussteigen wolle. Man kann soviel Gutes tun und Menschen mit der Weihnachtsbotschaft erreichen, war ihr Antwort. Hört sich doch gut an, nicht wahr? Was könnte der tiefere Grund sein, sich nicht einige facebook-freie Tage zu gönnen? Vielleicht die Angst vor der Einsamkeit, wenn keiner mehr auf meine Kommentare mit "gefällt mir" reagiert? Vielleicht die Angst vor der Anstrengung echte Beziehungen aufzubauen? Diese tieferen Gründe sind oft so tief, dass wir sie nicht ergründen wollen. Schon gar nicht verändern.
Wenn wir nicht bereit sind, ein Verhalten oder eine Denkweise zu ändern, liegen tiefere Beweggründe vor. Gründe, die mit einer vernünftigen und logischen Antwort überspielt werden. Und hier beginnt Weihnachten. Mit der Geburt Jesu kam Veränderung in die Welt. Jesus kam nicht, um alles beim Alten zu lassen oder das Gewohnte noch gewohnter zu machen. Er kam um zu verändern. Er heilte am Sabbath und brachte das Gewohnte durcheinander. Er ass mit den Zöllnern und Steuereintreiber und erntete Kritik und Unverständnis. Er war bei den Pharisäern eingeladen und rügte ihr Verhalten. Der reiche junge Mann, der alle Gebote gehalten hatte, wurde aufgefordert, alles zu verkaufen und ihm nachzufolgen. Das war zuviel Veränderung. 
Die Weihnachtstage sind von dem Wunsch geprägt, alles beim Alten zu lassen. Die gewohnte Weihnachtsfeier nach dem gewohnten Ablauf. Die gewohnten Familienfeste. Das traditionelle Festtagsessen. Die üblichen Weihnachtsgewohnheiten. Dabei feiern wir das Fest der wahren Veränderung. Wir feiern die Geburt Jesu. Er kam um zu verändern und wir halten krampfhaft an unseren Gewohnheiten fest. Alles soll so bleiben wie es ist. Er kam, damit nichts bleibe wie es ist.
Mit Weihnachten ändert sich alles. Weihnachten ist die beste Zeit, Gewohnheiten zu hinterfragen und zu verändern. Die Hirten auf dem Feld, die Weisen aus dem Morgenland und zwei alten Menschen im Tempel erfuhren das Wunder der Geburt Jesu. Nicht die gewöhnlichen Menschen, die an Traditionen festhielten und bestimmte (sehr feste) Vorstellungen vom verheissenen Messias hatten. Sie merkten nichts. Und manche haben es heute, zweitausend Jahre später immer noch nicht gemerkt. 
Weihnachten fordert uns auf, unsere gewohnte Umlaufbahn des Denkens und Verhaltens zu verlassen. Zu dieser Veränderung fordert uns schon Psalm 24 auf. In den Versen 7 - 10 heisst es: Öffnet euch, ihr ehrwürdigen Tore und ihr uralten Türen, damit der König der Herrlichkeit einziehen kann. Wer ist der König der Herrlichkeit? Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Kampf. Öffnet euch, ihr ehrwürdigen Tore und ihr uralten Türen, damit der König der Herrlichkeit einziehen kann. Wer ist der König der Herrlichkeit? Es ist der allmächtige Herr - er ist der König der Herrlichkeit. Die Hoffnung für alle fordert auf, die Tore aus den Angeln zu heben. Uralte Türen sollen geöffnet werden, damit der König einziehen kann. 
Nichts bleibt beim Alten, beim Gewohnten, wenn Gott in unser Herz einzieht. Altes wird neu, Gewohntes wird verändert. Das ist natürlich unangenehm. Denn es stellt mich und mein Denken und mein Verhalten in Frage. Uralte Türen öffnet man nicht jeden Tag. Gewohnheiten und festgefahrene Denkweisen sind nicht so leicht aus den Angeln zu heben. 
Für mich ist die Weihnachtszeit eine gute Zeit, um Veränderungen vorzunehmen. Gewohntes zu hinterfragen und ein paar uralte Türen zu öffnen. 
Mit der Geburt Jesu änderte sich alles. Jeder, der mit ihm in Kontakt kam, stand vor der Entscheidung sich zu verändern. Bei manchen löste das Unverständnis und Ärger aus, andere waren bereit für die Veränderung. Wie schauts bei dir aus? Bist du bereit, das Fest der Veränderungen zu feiern? Bist du bereit, Gewohntes zu hinterfragen und zu ändern. Sind uralte Türen geöffnet, damit der König einziehen kann? 
Ich wünsche dir, dass diese Weihnachten dich aus den Angeln heben könnte. Das Veränderung in deinem Herzen geschehen kann. In diesem Sinn, wünsche ich dir ein Fest der Veränderungen!!!

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