Samstag, 21. Februar 2015

Lesetagebuch

Schulanfang. Beide Kinder sind am Vormittag im Unterricht. Für mich eine neue Erfahrung. Ungewohntes Wetter. Wir haben Regenwetter statt 40º Celsius. Und irgendwie fehlte mir in den letzten Tagen und Wochen die Konzentration zum Lesen und Schreiben.
Gelesen habe ich hier und da etwas. Dabei sind mir vier Gedanken sitzengeblieben und haben mich zum Nachdenken angeregt.

“Das Leben kann auf wunderbare Weise rau sein. Tun Sie alles, um diese Rauheit nicht zu verpassen. Hören Sie nicht auf die Klage derer, die sich mit einem Leben zweiter Klasse begnügen und von Ihnen verlangen, dasselbe zu tun, damit sie sich nicht schuldig fühlen müssen. Wir streben nicht ein langes Leben an, sondern das wahre Leben.” (Max Lucado in Gnade für den Augenblick. Andachten für jeden Tag des Jahres)

“Es fällt mir viel leichter, für meinen Mann, meine Kinder, Angehörige, Freunde, Bekannte und Menschen, von denen ich in den Nachrichten gehört habe, zu beten als für meine eigene Bedürfnisse.” (Stormie Omartian. Mein Gebet macht mich stark.)
Bei diesem Satz fühlte ich mich ertappt. Ich bete zu wenig für einen stärkeren Glauben, für mehr Vertrauen, für tieferes Bibelwissen oder um Freude in der Gegenwart Gottes zu erleben.

“Irgendwann auf all diesen Kilometern von Gleisen, auf denen wir im Zickzack durch Europa fuhren, wurde mir klar, dass zwei Arten gab, Geld auszugeben: Wir konnten es so ausgeben, dass die Welt es sah, oder wir konnten es so ausgeben, dass wir die Welt sahen. Die zweite Art erwies sich als die bessere.” (Susan Pohlman. Unser italienisches Jahr. Eine Familie steigt aus – und findet wieder zueinander.)

In einem Fitnessprogramm fiel der Satz: Our body is designed for motion – not stay at one place and sit around the whole day. (Unser Körper ist dazu geschaffen sich zu bewegen  - nicht um auf einen Platz zu bleiben und den ganzen Tag zu sitzen.)

Die Rauheit des Lebens suchen und erleben, für die eigenen Bedürfnisse beten, zu überlegen, wie man das Geld ausgeben will und sich bewegen – ich wünsche dir ein tolles Wochenende!!!!

Freitag, 13. Februar 2015

Lebe deinen Traum

Jeder Mensch hat einen oder mehrere Träume. Es sind materielle Dinge, Ereignisse und Momente die wir uns wünschen und auf die wir hoffen. Manche Träume erfüllen sich fast von selbst, andere brauchen eine Menge Arbeit, um sie verwirklichen. 
Ein kleiner Traum von mir ist, einen Garten zu haben, von dem ich meine Familie ernähren kann. Wo alles wächst, was ich für den täglichen Verzehr brauche. Das ist im Vergleich zu meinen anderen Träumen (z.B. eine Weltreise machen) nur ein kleiner Traum.
Doch um diesen Traum von einem Gemüsegarten zu verwirklichen, brauche ich einen Plan. Eine Strategie, die mir hilft, den Traum zu erfüllen. Von selber geschieht nichts. Bei kaum einen unserer Träume. Keiner drückt uns einen Ferrarischlüssel in die Hand. Keiner schenkt uns ein Ticket für eine Russlandreise oder überschreibt uns ein neues Haus. Es ist manchmal Knochenarbeit, um den Traum Schritt für Schritt wahr werden zu lassen. 
Träume können wahr werden und es sind viele Bücher geschrieben worden, die uns dabei helfen können. (Vorausgesetzt wir lesen die Bücher). Ich habe die vielen Ideen und Theorien auf einige einfache Schritte reduziert. Vielleicht helfen sie dir, deine Träume in Angriff zu nehmen und Realität werden zu lassen.

Der erste Schritt: schreibe deinen Traum auf. Wovon träumst du? Was wünschst du dir? Was willst du erreichen? Was ist dein Ziel? Schreibe es auf. Praktisch:  Mein Traum: einen Gemüsegarten haben

Der zweite Schritt: Bestandsaufnahme des schon Vorhandenen. In anderen Worten, schaue, was du schon hast oder wo du schon bist. Duden definiert das Wort Bestandsaufnahme als das “Zählen und listenmäßiges Erfassen vorhandener Bestände”. Praktisch: mein Gemüsegarten-Traum liegt näher als ich denke, denn ich habe Paprika, Radieschen, Sauerampfer, Chirimoya, Schnittlauch, rote Pfefferschoten und saure Apfelsinen. Und ganz viele kleine Gemüsepflänzchen, die in einigen Wochen verpflanzt werden können. Ausserdem habe ich genug Platz um zu pflanzen, ich habe viel Gemüsesaat, genügend Wasser und gute Bücher plus tolle Internetseiten, die mir nützliche Tipps und Infos geben.

Der dritte Schritt: Fehlendes ergänzen. Der dritte Punkt ist wohl der längste Schritt. Wer von einem eigenen Auto träumt, hat vielleicht schon ein kleines Guthaben und eine Garage. Doch um das “Fehlende zu ergänzen” braucht es noch einige Monate oder Jahre des Sparens. Meines Erachtens scheitern hier viele Träume. Beim Durchhalten. Beim Warten bis das Fehlende ergänzt ist. Die meisten Träume sind realisierbar – wenn wir durchhalten. Es braucht eine Menge Disziplin und Motivation. Deshalb ist mir der zweite Schritt so wichtig. Das wir schauen, was schon da ist. Das gibt die nötige Motivation und Disziplin für Schritt Drei. Praktisch: die nächsten Wochen und Monate werden gefüllt sein mit aussäen, verpflanzen, giessen und und und. Sprich: Gartenarbeit pur

Damit der dritte Schritt erfolgreich ergänzt wird, ist ein vierter Punkt wichtig: gehe weise mit Kritik um. Wir sind unsere grössten Kritiker! “Das schaffe ich doch nie!” “Das wird immer nur ein Traum bleiben.” “Wer bin ich schon, dass gerade dieser Traum wahr werden wird?!” Solche und ähnliche Sätze gehen durch den Kopf, wenn wir uns an die Traum-Arbeit machen. Es gibt auch Menschen, die die Gabe haben, jeden Traum einen Dämpfer zu verpassen. “Viel zu teuer!” oder “Das kostet zuviel Zeit, Geld, Kraft, Arbeit usw.” “Das kann nicht gelingen.” Diese Sätzen werden oft gerade von den Menschen ausgesprochen, von denen wir Ermutigung statt Entmutigung erwarten. Von den Menschen, die uns am nähesten sind. Sie werden nicht gesagt, um uns zu entmutigen, sondern sie wollen uns vor Enttäuschung und Versagen bewahren. Ich bin selber schuldig, solche und ähnliche Sätze ausgesprochen zu haben. Aus lauter Liebe. Und bewirken tun sie genau das Gegenteil. Deshalb ist hier Weisheit gefragt. Weisheit, um mit dem eigenen Kritiker in mir fertig zu werden und Selbstzweifel zu überwinden. Und Weisheit, um mit kritische und entmutigende Kommentare umzugehen.

Ein fünfter und letzter Schritt: sich den Traum immer wieder vor Augen halten. Träume. Phantasiere. Mal dir aus, wie es sein wird, wenn dein Traum wahr sein wird. Stell dir vor, du wohnst in deinem neuen Haus. Male dir aus, wie es sein wird, eine Weltreise zu machen. Praktisch: mein Gemüsegarten-Traum habe ich in Pinterest in Bilder festgehalten. Wenn ich mutlos werde oder die Sonne unbarmherzig auf die Erde brennt, klicke ich meine Seite an und träume von meinem zukünftigen Gemüsegarten.

Ein Traum kann in fünf Schritte wahr werden: schreibe deinen Traum auf. Mache eine Bestandsaufnahme. Ergänze das Fehlende. Gehe weise mit den Kritikern um. Träume deinen Traum. 
Wer eine längere Erklärung und noch zusätzliche Schritte braucht, kaufe sich ein Buch zum Thema oder surfe im Internet für praktische Tipps. Alles, was hilft, den Traum zu verwirklichen. Damit ein Traum nicht nur ein Traum bleibt. Das ist das Wichtigste: dass wir unser Bestes geben, um unsere Träume wahr werden zu lassen. Lebe deinen Traum!

Dienstag, 10. Februar 2015

Finde deinen Weg


Mein liebes Kind,


lange habe ich überlegt, wie ich dir helfen kann, deinen Beruf und dein Leben zu meistern. Dein Beruf stresst dich und wir haben wiederholt darüber gesprochen. Je länger ich über dich nachdenke, desto klarer wird mir, dass ich dir nicht helfen kann. Klar, ich kann dir paar kluge Ratschläge und praktische Tipps geben. Ich kann dir Bücher geben, die du lesen kannst –falls du Zeit hast. Doch eine wirkliche Hilfe können alle Gespräche, Ratschläge und Bücher nicht sein.
Irgendwie frustrierend, nicht wahr? Keiner kann dir helfen. Auch den Beruf wechseln würde nur vorübergehend eine Lösung sein. Du könntest umziehen und auch das wäre keine wirkliche Hilfe. Es gibt keine Hilfe.
Doch es gibt einen Weg, den du gehen kannst. Einen ganz besonderen Weg. Deinen eigenen! Und das ist mein Wunsch für dich. Das du deinen eigenen Weg findest und gehst. So manches in unserem Leben tun wir anderen zum Gefallen. Manche lernen Musikinstrumente, weil die Eltern es sich wünschen. Andere wählen ein Studium, dass den Erwartungen der Eltern entspricht. Andere heiraten jemanden, der gut zu der Familie oder zu den Freunden passt. 
Wir wollen gefallen, Erwartungen erfüllen und uns anpassen. Dabei verlieren wir unseren eigenen Weg aus den Augen. Wir – jede einzelne Person – kommt mit einem ganz bestimmten Plan auf diese Welt. Dieser Plan steht oft nicht im Einklang mit den Wünschen und Erwartungen der Eltern oder der Gesellschaft. Wenn ich an meine eigenen Kinder denke, habe ich viele gute Wünsche für sie. Gleichzeitig weiss ich, dass Gott einen einzigartigen Plan mit ihnen hat, der mir vielleicht nicht immer gefallen wird. Ich will meine Kinder so gerne vor Enttäuschungen, Schmerz und Versagen schützen und deshalb möchte ich sie am liebsten überbeschützen. Doch das ist nicht der Plan für ihr Leben. Genauso wie ich Enttäuschungen und Schmerz überlebt habe und meinen eigenen Weg gefunden habe – trotz und dank meiner Eltern – so werden meine Kinder es auch.
Das, mein liebes Kind, ist dein Weg. Dich von den Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche um dich herum zu lösen und deinen eigenen Weg zu finden. Ich habe dich im Strassenverkehr beobachtet. Du richtest dich beim Fahren nach dem Auto vor dir. Fährt es schnell, fährst du auch schnell. Bremst es, musst du auch bremsen. Fährt es langsam, fährst du auch langsam. Finde deinen eigenen Stil. Fahre dein Tempo. Egal wie die Autos um dich herum fahren. Richte dich nach den Verkehrsordnungen, aber nicht nach den Autos.
Finde deinen eigenen Weg beim Unterrichten. Du liebst die Musik. Und die Musik hat ihren eigenen Stil. Mal ist sie laut, mal leise. Mal schnell, mal langsam. Mal dieses, mal jenes. Sie hat ihre eigene Geschwindigkeit, ihre eigene Melodie, ihre eigenen Töne. Sie passt sich keinem an. Wer ein Musikstück spielen will, muss sich nach den Noten richten. Nicht das Musikstück passt sich an, sondern der Musiker. Es wäre toll, wenn du das auf deinen Unterricht übertragen könntest. Stell dir einfach vor, du wärst ein ganz besonderes, einzigartiges Lied. Wer dich hören will, muss die Noten so spielen, wie du sie vorgibst. Nicht du richtest dich nach den Schülern, sondern die Schüler und deren Eltern richten sich nach dir. Du bist das Lied, das gespielt wird. Und das Tolle an der Sache ist: wenn die Schüler lernen, sich nach deiner Melodie zu richten, werden sie ihre eigene Melodie finden.
Finde deinen Stil. Geh deinen Weg. Fahre dein Tempo. Spiele deine Musik. Befreie dich von den Vorstellungen und Erwartungen der anderen und lebe den einzigartigen Plan aus, den Gott für dich bereithält.
Erinnerst du dich noch an das Stil-Buch, dass wir im Kreativitätskursus machten? Jede suchte sich ihren Stil. Klebte Bilder und Texte hinein, die ihr gefielen. Keine sagte der anderen, was schön war oder was sie in ihr Stil-Buch kleben sollte. Dein Leben ist dein eigenes Stil-Buch. Finde heraus was du magst, was dir gefällt und was du nicht magst und was dir nicht gefällt. Horch in dich hinein, um deine eigene Melodie zu finden. Und wenn du sie gefunden hast, spiele sie so laut und so oft, dass jeder in deiner Umgebung sie hört und kennt.
Ich freue mich schon auf die nächste Autofahrt mit dir! Sei fest umarmt, mein liebes Kind. 

Sonntag, 8. Februar 2015

Lesetagebuch

Ich lese gerne und ich schreibe gerne. Beides kombiniert ergibt ein Lesetagebuch. Hier schreibe ich Sätze und Gedanken auf, die ich gelesen habe und nicht gleich wieder vergessen will. Statt das Geschriebene zurück ins Regal zu stellen und verstauben zu lassen, stelle ich es in meinem Blog. Vielleicht profitiert die eine oder der andere davon.

Was ich diese Woche gelesen habe:

“Gott steht nicht hilflos vor dem Bösen in der Welt. Ihm steht nicht der Mund offen vor der Tiefe unseres Glaubens oder der Tiefe unseres Versagens. Wir können ihn nicht überraschen mit unseren Grausamkeiten. Er weiβ, wie es um die Welt steht… und liebt uns denoch.”
Max Lucado in “Staunen über den Erlöser” Seite 144

“Nothing will ever be handed to us on a platter with a card that says, you deserve this.” (Nichts wird uns jemals auf einer Servierplatte gereicht mit einer Karte die sagt, du hast es dir verdient.)
Rhonda Hetzel in http://down---to---earth.blogspot.com/2015/02/house-work.html 
Ein mutmachender Artikel über die Wichtigkeit der Hausarbeit.

Beim Lesen der Psalme lernte ich etwas Neues:
Psalm 21, 7: “Du machst ihn für alle Zeiten zum Segen für andere und erfüllst ihn durch deine Gegenwart mit Freude.” 
Ich stockte und überlegte, ob ich schon mal darum gebeten hatte, ein Segen für andere zu sein. Ich bitte Gott, andere zu segnen, meine Familie zu segnen oder mich zu segnen. Aber Gott bitten, dass ich ein Segen für andere bin? Wenn ich das bete, ändert sich auch so einiges in meinem Verhalten, nicht wahr?
Und der zweite Gedanke: Freude in der Gegenwart Gottes erleben. Bibellesen und beten ist langweilig? Warum Gott nicht um Freude in seiner Gegenwart bitten? “Gott erfülle mich mit deiner Freude, wenn ich deine Nähe suche.”

Zum Schuss ein lustiger Ausspruch, den ich auf Pinterest fand:
“Warum sollte man drei Minuten telefonieren, wenn man eine Sache auch in acht Stunden per WhatsApp klären kann?”

Montag, 2. Februar 2015

Weniger ist mehr


“Warum klagst du Dschâmî, dass kein Mensch dein Wort begehrt? Rede minder, Minderkeit vermehrt der Ware Wert.” 
(Maulânâ Abdurrhamân Dschâmî, persischer Dichter, 1414 – 1492)
Hart, aber wahr. Wer zuviel spricht, will bald nicht mehr gehört werden. Wer nur von sich spricht, wird langweilig. In anderen Worten: weniger ist mehr. Ob mit Worten oder Hab und Gut. Weniger Haben ist mehr Leben. Weniger Sorgen ist mehr Leben. Weniger Worte ist mehr Lebensfreude. Weniger ist einfach mehr. Und wie wir zu diesem weniger kommen, findet ihr hier (auf dem Artikel klicken):



Aufgegeben (meine Einstellung entrümpeln) 

Frei sein (mein Herz entrümpeln) 

Es geht nicht um mich (mich selber loslassen) 

Auf Wechsel gefasst sein (Menschen loslassen)



Jeder Gegenstand, jeden Gedanken und jede Einstellung die uns am Leben hindert, dürfen wir getrost loslassen und frei werden. Lass los und erlebe das Mehr, das uns das Weniger gibt.