Wir suchen nach dem Rezept. Nach der ultimativen Lösung, damit es uns endlich anhaltend gut geht. Die kurzen Glücksmomente über den Tag verteilt werden im Wust des Alltags kaum wahrgenommen. Und deshalb sucht man nach der Anleitung. Und deshalb gibt es viele Anleitungen. Es ist die Geschäftsidee schlechthin. Kaufe dieses und du wirst glücklich sein. Tu dieses, mach jenes, zahle hier, gib dort und das Glück kommt fast automatisch zu dir.
Kein neues Kleid, nicht das Seminar, nicht der neue Partner, nicht die Reise oder mehr Freunde machen mich glücklicher. Auch nicht, wenn ich endlich meine Traumfigur habe oder genug Geld zum Leben besitze.
Was macht uns letztendlich glücklich? Für mich gibt es nicht die eine Antwort. Manchmal bin ich glücklich, wenn ich koche. Dann bin ich wieder glücklich, wenn ich ein gutes Buch lese. Ich bin glücklich, wenn ich jemanden helfen kann. Ein Telefonanruf kann mich glücklich machen. Auch bin ich manchmal glücklich, wenn ich etwas mehr Geld auf der Bank habe.
Ich werde nich automatisch glücklicher, wenn ich darüber nachdenke, wofür ich dankbar bin. Im Gegenteil, ich erwarte dann von mir glücklich zu sein und bin enttäuscht, wenn ich es nicht bin.
Glücklichsein kann man nicht erzwingen, nicht kaufen, nicht einfordern und auch nicht erlernen.
Für mich sind es flüchtige Momente. Ich kann sie nicht festhalten oder verlängern. Nur einen kurzen Moment geniessen. Ohne mir Gedanken zu machen, wie lange er bleiben wird oder wie ich es wieder erleben kann.
Einen Moment des Glücklichseins. Und dann noch einen Moment und vielleicht später wieder einen Augenblick reinen Glücks. Es soll mir genügen.
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