“Wenn der Wind der
Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen
Windmühlen” will ein chinesisches Sprichwort behaupten.
Veränderungen lösen gemischte Gefühle aus. Jemand der
offen für Neues ist und sich stets auf der Suche nach kreativen
Ideen befindet, freut sich und ist begeistert, wenn der Wind der
Veränderung zu wehen anfängt. Andere, die alles gerne beim
Alten halten wollen und sich mit neuen Ideen schwertun, gehen erst
einmal in die Defensive und verschanzen sich hinter ihre Mauern der
Gewohnheit.
Diese Tage las ich
einen Artikel von einen meiner gewesenen Lehrer. Er war zu meiner
Schulzeit ein Windmühlen-Denker. Er forderte uns heraus, Neues
zu wagen – auch wenn Misserfolg vorprogrammiert war. Er ermutigte
uns, Veränderungen selber zu produzieren, statt darauf zu
warten, dass jemand sie für uns in Gang setzte. Wir wurden
angeregt, viel zu lesen um immer auf dem neuesten Stand der Dinge in
möglichst vielen Bereichen zu sein.
Umso erstaunter war
ich, dass sein Artikel lauter Mauern enthielt. Der Wind der
Veränderung weht zur Zeit durch unsere Schulen und er wies die
Leser auf alle möglichen Mauern hin, die er durch diese
Veränderungen sah. Noch war keine Veränderung in die Tat
umgesetzt worden und doch fuhr manch ein Leser knallhart gegen seine
Denk-Mauern. Wo war sein Windmühlen-Denken geblieben? Welche
positiven Möglichkeiten enthielten diese Veränderungen? Der
Lehrer, der mich stets herausgefordert hatte, offen für
Veränderungen zu sein, mich auf den aktuellsten Stand zu halten
und Neues zu schaffen, hatte Mauern gebaut.
Immer wieder kehren
meine Gedanken zurück zu diesem Artikel und zu meinem Lehrer. Ich versuche seine Mauern zu verstehen und trotzdem offen zu
bleiben für die Veränderungen, die auf uns zukommen. Ich
überlege, wie ich mein gelerntes Windmühlen-Denken bei
einem Mauer-Artikel einsetzen kann. Noch habe ich keine Lösung
gefunden, noch verstehe ich sein Denken nicht. Der Wind wird wehen,
ob wir Mauern oder Windmühlen bauen. Veränderungen gehören
zum Leben. Sie sind ein Teil unseres Lebens. Wir können sie
ignorieren, sie bekämpfen, sie kritisieren oder annehmen und das
Beste daraus machen. Ich kann den Wind nutzen und eine Windmühle
bauen oder eine Mauer errichten und mich dahinter verstecken.
Wie schwer mir
manchmal der Wandel fällt, habe ich HIER beschrieben. Ein
Wechsel hat es in sich, doch wenn ich dem Leben zugewandt bleibe und
bewusst versuche, kreativ meinen Alltag zu gestalten, kann ich ihn
besser akzeptieren.
Windmühlen oder
Mauern – der Wind weht heute aus dieser Richtung und morgen aus
einer anderen und wir müssen uns jedesmal entscheiden, wie wir
darauf reagieren wollen.
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