Sonntag, 28. Februar 2016

Fasten mal anders

"Begrenze die Segnungen des Fastens nicht nur auf die Enthaltsamkeit vom Brot, denn ein wahres Fasten bedeutet sich vom Bösen fernzuhalten. Lass dein Fasten nicht zu Zank und Streit führen. Du iβt kein Brot, aber du verschlingst deinen Bruder; du enthältst dich des Weines, aber nicht der Beschimpfungen. So ist die ganze Mühe des Fastens umsonst", sagte Aurelianus Ambrosius.
Fasten ist so ein Thema für sich. Manche umgehen das Thema und denken lieber nicht darüber nach. Andere fasten gerne und oft und erleben dadurch eine ganz besondere Nähe zu Gott. Und noch andere wieder würden gerne fasten wollen, wissen aber nicht wie oder wo anfangen. 
Ich bin kein Experte in diesem Thema, sondern eine Lernende. In diesem Jahr wusste ich nicht, worauf ich verzichten sollte. Im Beten- und Fastenheftchen unserer Gemeinde stand ein Satz, der mich zum Nachdenken anregte: "Es geht darum, auf etwas zu verzichten, um diese Zeit Gott zu widmen." Was hält mich davon ab, mehr Zeit mit Gott zu verbringen? Wenn ich darauf verzichten würde, hätte ich dann mehr Zeit für Gott? Für manche kann das Essen sein, für andere vielleicht das Internet, der Fernseher, Sport oder soziale Aktivitäten (auch gute christliche Programme). 
Da ich mich nicht entscheiden konnte, bat ich Gott um einen Fingerzeig. Worauf sollte ich verzichten um mehr Zeit mit ihm zu verbringen? Abends vor dem Einschlafen kam die Antwort. Sie war ungewöhnlich und ich war etwas verblüfft. Die Bestätigung kam durch einen Bibeltext. Es war die Geschichte von Marta und Maria.
In Lukas 10, 38 -42 lesen wir: Auf ihrem Weg nach Jerusalem kamen Jesus und die Jünger auch in ein Dorf, in dem eine Frau mit Namen Marta sie in ihr Haus einlud. Ihre Schwester Maria saß Jesus zu Füßen und hörte ihm aufmerksam zu. Marta dagegen mühte sich mit der Bewirtung der Gäste. Sie kam zu Jesus und sagte: »Herr, ist es nicht ungerecht, dass meine Schwester hier sitzt, während ich die ganze Arbeit tue? Sag ihr, sie soll kommen und mir helfen.«  Doch der Herr sagte zu ihr: »Meine liebe Marta, du sorgst dich um so viele Kleinigkeiten! Im Grunde ist doch nur eines wirklich wichtig. Maria hat erkannt, was das ist - und ich werde es ihr nicht nehmen.«
Während Marta für ihre Gäste sorgte, saβ Maria zu Jesu Füβe und hörte zu. Ich fand mich in Marta wieder. Wir haben oft und gerne Gäste. Es gibt jedesmal viel zu tun und am Ende sinke ich müde ins Bett. Zu müde, um noch Zeit mit Gott zu verbringen. Zu müde, um noch in der Bibel zu lesen. Zu müde, um noch paar Seiten in einem aufbauenden Buch zu lesen. 
Für 40 Tage von Gäste fasten und diese Zeit Gott widmen. Für jemanden, der gerne aktiv ist und gerne Leute einlädt ist das fast schwerer als auf Essen zu verzichten. Die ersten Tage und Wochen waren fast wie eine Erleichterung, keinen einzuladen. Danach hatte und habe ich ständig ein schlechtes Gewissen. Soviel Zeit und wir laden keinen ein, denke ich dann. Dann fallen mir wieder Jesu Worte ein: "Im Grunde ist nur eines wirklich wichtig. Maria hat das erkannt, was das ist - und ich werde es ihr nicht nehmen."
Noch bin ich am lernen, was das wirklich Wichtige ist und ich hoffe, dass ich es wie Maria erkennen kann, was es ist. Solange faste ich von gutgemeinten Aktivitäten und sitze zu Jesu Füβen. 
Worauf müsstest du verzichten, um mehr Zeit mit Gott zu verbringen? Bitte Gott um einen Hinweis. Frag ihm einfach wie du fasten kannst, um ihm näher zu sein. Er wird antworten.
Eine segensreiche Fastenzeit wünsche ich dir!

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