Unser Arbeitszimmer ist entrümpelt!! Durch eine ganz einfache und schnelle Strategie. Wie schnell und gut die Methode ist, beschreibe ich nächstes Mal. Das Ergebnis: der leere Schreibtisch und die Ordnung setzten kreative Gedanken frei. Und eine Idee nach der anderen entstand in meinem Kopf. Fast schneller als ich sie ausführen konnte.
Hier einige Produkte meiner Kreativität. Aus leeren Flaschen, Fotoständer, Muscheln oder Schachteln sind kleine Blumentöpfe entstanden. Sie zieren jetzt die Fensterbank im Arbeitszimmer.
Dazu einige Zitate:
Der Mensch ist ein Geschöpf, deshalb soll er auch schöpferisch tätig sein.
Dr. Ebo Rau (*1945), deutscher Mediziner
Alle Menschen haben die Anlage, schöpferisch tätig zu sein. Nur merken es die meisten nie.
Truman Capote, US-amerikanischer Schriftsteller, 1924 - 1984
Kreativität ist nichts anderes, als eine ausgebaute Straße zu verlassen, um neue Wege zu suchen.
Willy Meurer (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist
Wer nichts Neues gestaltet – veraltet.
Hubert Joost (*1939), Steuerberater im Ruhestand
"Kreativität kann man nicht aufbrauchen. Je mehr man sich ihrer bedient, desto mehr hat man."
Maya Angelou
Mittwoch, 21. Januar 2015
Montag, 19. Januar 2015
Aufgegeben
Ich gebe auf! Endlich habe ich diesen Punkt erreicht. Ich
gebe auf. Fertig. Ein etwas ungewohntes und doch befreiendes Gefühl steigt in
mir hoch. Ich werde mich nicht mehr bemühen. Nicht mehr kämpfen. Nicht mehr
meine ganze emotionale Energie in etwas stecken, dass doch nicht funktioniert.
Ich gebe auf.
Was gebe ich auf? Ich gebe es auf, Menschen verändern zu
wollen. Durch das Lesen der Bibel und verschiedene hilfreiche Artikel habe ich gelernt, dass ich aufgeben
darf. Ich gebe nicht den Menschen auf. Ich gebe es auf, diese Menschen
verändern zu wollen. Ich gebe mein Verhalten auf.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich
mich durch mein Verhalten nur selber schade und am Ende keinem helfe. Wenn der
Nächste so sein will, wie er oder sie ist, dann ist es nicht meine Aufgabe, sie
zu verändern. Wenn jemand ständig das letzte Wort haben will, dann brauche ich
diese Person nicht verändern. Dann lass ich sie halt das letzte Wort haben. Wenn
jemand immer und überall das Erste und das Beste sein will, dann darf ich ein
Schritt zurücktreten und diese Person das Erste und das Beste sein lassen. Wenn
jemand zuviel arbeitet und meine gutgemeinten Ratschläge nicht annimmt, dann
schweige ich und lasse sie arbeiten. Wenn jemand nicht zuhören kann und nur
wartet, bis der Satz zuende ist und dann von sich spricht – dann lass ich sie.
Wenn jemand nicht bereit ist, sein geistliches Leben zu vertiefen, dann lass
ich diese Person da stehen, wo sie steht.
Wie oft habe ich versucht, eine Person zu verändern. Ich
wollte nur ihr Bestes. Ich hoffte, sie könnte eine bessere Ehe führen,
geistlich tiefer wachsen, besser zuhören, sich selbst mehr zurücknehmen
(sprich: weniger egoistisch sein), weisere Entscheidungen treffen, das Leben
besser meistern usw. Doch meistens wollte ich es mehr als die Person es wollte.
Sie hatte mich auch nicht gefragt. Ich hatte eine Notwendigkeit gesehen und
wollte helfen. Doch die Person sah diese Notwendigkeit nicht. Sie wollte so
bleiben wie sie war. Sie war zufrieden mit ihrem Leben. Ich war das Problem und
nicht die andere Person. Ich wollte sie verändern und sie wollte sich nicht
verändern.
Jetzt, wo ich aufgegeben habe (nicht die Person, sondern
mein Verhalten), merke ich, wieviel emotionale Energie es mir gekostet hat. Es
ist anstrengend, etwas zu verändern, dass sich nicht verändern will oder
vielleicht auch nicht kann. Es kostet Kraft, um etwas zu kämpfen, dass gar
nicht existiert. Und wenn ich zurückschaue, fühle ich mich wie Don Quijote in
seinem Kampf gegen die Windmühlen (er dachte es waren 30 Krieger).
Aufgeben bedeutet für mich, die Person so anzunehmen wie sie
ist. Egal wie sie ist. In keiner Weise versuche ich sie zu verändern. Auch wenn
eine Veränderung in ihrem Verhalten dringend notwendig wäre. Ich kann sie
darauf hinweisen und ihr meine Hilfe anbieten, doch da hört meine Verantwortung
auf. Ob sie diese Hilfe von mir annimmt oder nicht, entscheidet sie. Und auch
dann, wenn ich ihr helfe, entscheidet sie jedesmal wie weit sie diese Hilfe in
Anspruch annimmt. Manchmal wird meine Hilfe genau das sein, was diese Person
braucht. Nächstes Mal wird es jemand anderer sein, der helfen kann. Und
manchmal will diese Person auch nicht geholfen werden und sie wird alles und
jeden abweisen.
Ich darf mein Verhalten, mehr zu helfen als gewünscht wird,
aufgeben und diese Person so annehmen wie sie ist. Durch das Aufgeben und Annehmen geschieht etwas interesantes.
Nämlich eine Veränderung. In mir und im Nächsten. Die Veränderung, die ich mir
so gewünscht habe, geschieht nur, wenn ich aufhöre den Anderen zu verändern.
Dabei geschieht diese Veränderung oft nicht mal bei dieser Person, sondern in
mir. Ich nehme die positiven Seiten dieser Person wahr. Ich entdecke
Eigenschaften, die ich bis dann noch nicht gesehen hatte und fange sie an zu
schätzen. Bis dann sah ich nur das, was verändert werden sollte und hatte kein
Auge für das, was da war. Für das Gute an dieser Person.
Nicht immer ist diese Veränderung positiv. Manchmal
endet die Beziehung auch. Die andere Person hatte sich so an meine
Veränderungsversuche gewöhnt und vielleicht auf davon abhängig gemacht, dass
sie mit meinem neuen Verhalten nicht fertig wird. Sie will nicht, dass ich mein
Verhalten, sie zu verändern, aufgebe. Sie braucht mich, um sich nicht verändern
zu brauchen. Wenn ich mein Verhalten aufgebe, muss sie eigene Entscheidungen
treffen und das möchte sie nicht.
Mein Verhalten aufgeben, verändern zu wollen. Annehmen statt
verbessern. Hilfe anbieten und dann zurücktreten. Entscheidungen selber treffen
lassen. Das Beste wollen ohne es zu fordern. Das ist viel schwerer, als
jemanden versuchen zu verändern. Doch es kostet weniger emotionale Energie. Es
macht frei. Es macht gelassen und zufrieden. Es kostet weniger Worte, weniger
Gedanken und weniger Kampf. Ich nehme an, was da ist. Mehr nicht. Ich nehme die
Person vor mir so an wie sie ist. Das Annehmen kostet nichts. Es befreit sogar.
Es öffnet mir die Augen und ich kann tiefer sehen als nur das. was das
sichtbare Auge an dieser Person wahrnimmt.
Aufgeben und Annehmen. Diese Entscheidung trifft jede Person
jeden Tag selber. Ich kann sie nur für mich selber treffen. Und heute entscheide ich mich für das Aufgeben und Annehmen.
Freitag, 9. Januar 2015
Leben wie Pettersson
Pettersson, der alte Herr, der am Rande eines schwedischen Dorfes lebt, hat mir eine befreiende Sicht über das Leben gelehrt. Er ist kein Gelehrter und kein Philosoph. Er hat auch kein Buch geschrieben oder Vorträge gehalten. Pettersson ist eine Kinderbuchfigur. Ein etwas schrulliger alter Mann, der mit seiner Katze (die sprechen kann) und Hühner (die auch sprechen können) in einem abgelegenen Dorf lebt. Er lebt sein Leben, ruhig und gelassen. Sein neugieriger Nachbar Gustavsson kann sich nicht genug über die Schrullen von Pettersson wundern. Pettersson macht sich daraus einen Spass und erzählt ihm noch mehr Unsinn, damit Gustavsson mehr zum tratschen und klatschen hat.
Pettersson weiss, dass alle im Dorf ihn für einen komischen Einsiedler halten. Doch er macht sich nichts daraus. Er ist zufrieden mit seinem Leben. Er versucht nicht, sich anzupassen. Er versucht auch nicht so normal zu sein, wie die anderen. Pettersson ist Pettersson und wenn die anderen sich wundern (besonders Gustavsson), dann setzt er noch eines drauf, damit sie sich noch mehr wundern. Und dieses etwas dickköpfige Anderssein macht ihn so liebenswert. Wenn er wirklich in Not ist, eilt das ganze Dorf zu Hilfe.
Anderssein. Sich nicht anpassen. Nicht versuchen so zu sein, wie die anderen. Statt Klatsch und Tratsch vermeiden, noch eine Geschichte zum Besten geben, damit es noch mehr zum tratschen gibt. Pettersson verteidigt sich nicht. Er gibt keine Erklärungen für sein Verhalten. Und es gibt genug komische Situationen, die mir so peinlich wären, dass ich gerne alles erklärt hätte. Doch nicht Pettersson. Und das ist was Pettersson mir über das Leben gelehrt hat. Ich bin zu keiner Erklärung verpflichtet. Ich brauche mich nicht verteidigen. Ich kann mein Leben so leben, wie es mir gefällt. Wenn es den neugierigen Nachbarn stört – ihr Problem. Pettersson tat keinem etwas zuleide. Er war nicht schlecht oder hinterging jemandem. Er lebte zufrieden sein Leben mit seiner sprechenden Katze und Hühnern.
Gestern morgen las ich meine tägliche Ration Psalmen und Sprüche.
Bei Psalm 38 blieb ich stehen. Ich las ihm noch einmal und notierte mir auf einem Block die einzelnen Aussagen, die mir auffielen. Ärgere dich nicht. Beneide nicht. Vertraue. Tue Gutes. Freue dich. Überlass Gott die Führung. Sei ruhig und warte. Diese Aufforderungen bringt die Lebensphilosophie von Pettersson noch eine Stufe höher.
Mich nicht ärgern und keinen beneiden. Gott vertrauen. Gutes tun. Mich freuen. Dem Allmächtigen die Führung übergeben. Ruhig sein und abwarten. Der schwedische Kinderbuchautor Sven Nordqvist hat mir am Beispiel von dem alten schrulligen Mann gezeigt, wie ich diese Gedanken aus Psalm 38 leben kann.
Wer Pettersson und Findus (so heisst die Katze) noch nicht kennt, sollte unbedingt die Kinderbücher lesen oder sich die erste Staffel in Youtube anschauen. Manchmal braucht es kein tiefgründiges Buch, um das Leben nach meinem Niveau zu leben. Ein Kinderbuch tut's auch.
Pettersson weiss, dass alle im Dorf ihn für einen komischen Einsiedler halten. Doch er macht sich nichts daraus. Er ist zufrieden mit seinem Leben. Er versucht nicht, sich anzupassen. Er versucht auch nicht so normal zu sein, wie die anderen. Pettersson ist Pettersson und wenn die anderen sich wundern (besonders Gustavsson), dann setzt er noch eines drauf, damit sie sich noch mehr wundern. Und dieses etwas dickköpfige Anderssein macht ihn so liebenswert. Wenn er wirklich in Not ist, eilt das ganze Dorf zu Hilfe.
Anderssein. Sich nicht anpassen. Nicht versuchen so zu sein, wie die anderen. Statt Klatsch und Tratsch vermeiden, noch eine Geschichte zum Besten geben, damit es noch mehr zum tratschen gibt. Pettersson verteidigt sich nicht. Er gibt keine Erklärungen für sein Verhalten. Und es gibt genug komische Situationen, die mir so peinlich wären, dass ich gerne alles erklärt hätte. Doch nicht Pettersson. Und das ist was Pettersson mir über das Leben gelehrt hat. Ich bin zu keiner Erklärung verpflichtet. Ich brauche mich nicht verteidigen. Ich kann mein Leben so leben, wie es mir gefällt. Wenn es den neugierigen Nachbarn stört – ihr Problem. Pettersson tat keinem etwas zuleide. Er war nicht schlecht oder hinterging jemandem. Er lebte zufrieden sein Leben mit seiner sprechenden Katze und Hühnern.
Gestern morgen las ich meine tägliche Ration Psalmen und Sprüche.
Bei Psalm 38 blieb ich stehen. Ich las ihm noch einmal und notierte mir auf einem Block die einzelnen Aussagen, die mir auffielen. Ärgere dich nicht. Beneide nicht. Vertraue. Tue Gutes. Freue dich. Überlass Gott die Führung. Sei ruhig und warte. Diese Aufforderungen bringt die Lebensphilosophie von Pettersson noch eine Stufe höher.
Mich nicht ärgern und keinen beneiden. Gott vertrauen. Gutes tun. Mich freuen. Dem Allmächtigen die Führung übergeben. Ruhig sein und abwarten. Der schwedische Kinderbuchautor Sven Nordqvist hat mir am Beispiel von dem alten schrulligen Mann gezeigt, wie ich diese Gedanken aus Psalm 38 leben kann.
Wer Pettersson und Findus (so heisst die Katze) noch nicht kennt, sollte unbedingt die Kinderbücher lesen oder sich die erste Staffel in Youtube anschauen. Manchmal braucht es kein tiefgründiges Buch, um das Leben nach meinem Niveau zu leben. Ein Kinderbuch tut's auch.
Mittwoch, 7. Januar 2015
Lebe auf deinem Niveau
"Haben Sie den Mut auf Ihrem Niveau zu leben." Dieser Satz aus einem fast 40 Jahre alten Ehebuch begleitet mich seit über einem Jahrzehnt. Wenn ich meine Werte ausleben will und von meinen Mitmenschen nur schiefe Blicke ernte, denke ich an diesen Satz. Wenn ich Ideen und Vorstellungen habe, die nicht bei jedem Begeisterung auslösen, wage ich es trotzdem - weil ich an diesen Satz denke.
Den Mut haben, auf meinem Niveau zu leben. Das Wort Niveau kommt aus dem französischen und bedeutet Wasserwaage oder Grundwaage. Eine Wasserwaage wird gebraucht, um alles auf eine gleichmässige Höhe oder Fläche zu bekommen. Es bedeutet auch, laut Duden, "geistiger Rang; Stand, Grad, Stufe der bildungsmäßigen, künstlerischen, sittlichen o. ä. Ausprägung".
Das alles zusammengefasst: Habe den Mut, deinen geistigen Rang, deine Bildung, deine Werte, deine Ideen und deine Vorstellungen auf eine Stufe zu stellen. Lebe deine Überzeugungen aus. Dann entsteht ein Gleichgewicht in der Wasserwaage deines Lebens. Lebe mit dir selbst im Einklang. Richte dich nicht nach dem, was die Gesellschaft dir vorschreiben will. Gleichzeitig versuche nicht zu sein, wer du nicht bist.
Wenn ich zurückblicke, war es nicht nur dieser Satz, der mich immer wieder neu inspiriert hat, sondern auch Menschen, die dieses auslebten. Besonders Frauen. Frauen die den Mut hatten und haben, auf ihrem Niveau zu leben. Trotz Schwierigkeiten und manchmal gegen den allgemeinen Gesellschaftstrend.
Da ist einmal Susannah Spurgeon. Sie war die Frau des bekanntesten Predigers des 19. Jahrhunderts, Charles Haddon Spurgeon. Sie war das, was das berühmte Sprichwort sagt: "Hinter jedem grossen Mann, steht eine starke Frau." Susannah war nicht körperlich stark, im Gegenteil, sie litt an einer chronischen Krankheit, die sie oft an das Bett fesselte. Doch die innere Kraft und das Vertrauen, dass sie in Gott hatte, übertrug sie auf Mann und Söhne. Mehr noch. Sie gründete und leitete einen Bücherfond für Prediger, die nicht das Geld hatten, Bücher zu kaufen. Sie sammelte Spenden, nahm sogar Geld von ihrer knappen Haushaltskasse und schickte Bücher durch ganz England. Es war ein grosses Werk, dass sie oft vom Bett aus leitete. Sie hatte den Mut, auf ihrem Niveau zu leben. Egal was die anderen dachten oder sagten. Sie sah eine Not und half.
Ein anderes inspirierendes Beispiel für mich ist Mutter Teresa. Die Missionarin der Nächstenliebe. Sie hatte den Mut, ihre Ideen und Vorstellungen auszuleben. Auch dann, wenn alles dagegen sprach. Auch dann, wenn Kritik hagelte. Auch dann, wenn es mehr geschlossene als offene Türen gab. Sie lebte, wovon sie träumte.
Ein weiteres motiviriendes Beispiel war und ist für mich eine Frau aus meiner Universitätszeit. Doris Olafsen. Eine Frau mit einer unglaublichen Ausstrahlung. In ihrer Gegenwart hatte man den Mut, auf seinem eigenen Niveau zu leben. Sie war in mehrern leitenden Postionen der Uni und heute ist sie die Vizedirektorin von Opportunity International Canada und zählt zu den 100 fantastischen christlichen Leiterinnen Canadas. Obwohl ich sie kaum kannte und nur durch meine Arbeit als Kellnerin bei den Geschäftsessen sah, hat sie mich inspiriert und motiviert.
Andere beeindruckende Frauen, die auf ihrem Niveau leben, sind für mich Bloggerinnen, die den Mut haben, ihre eigenen Vorstellungen vom Leben zu leben. In den letzten Tagen entdeckte ich Blogs von Frauen, in deren Leben Jesus Priorität hatte und offen über Ehe und Sexualität schreiben. Sie ermutigen, die biblischen Prinzipien über Ehe zu leben und die sexuelle Seite bei sich selber zu erforschen und zu geniessen. Und das in einer Zeit, wo Ehe fast altmodisch wirken will.
Habe den Mut, auf deinem Niveau zu leben. Was ist dir wichtig? Welches sind deine Werte? Welche Vorstellungen und Ideen hast du vom Leben? Was begeistert dich? Worüber denkst du oft nach? Was motiviert dich? Was beeindruckt dich? Lebe es aus. Bringe deine Werte, deine Vorstellungen, deine Ideen mit deinem Leben in Gleichgewicht. Auf einem Niveau.
Es wird schiefe Blicke geben. Auch Bemerkungen, sogar verletzende. Unverständnis. Vielleicht geht auch eine Freundschaft in Brüche, wenn du anfängst dein Leben und deine Werte auf einem Niveau zu bringen. Und trotzdem ist es ein wertvoller Prozess. Für dich. Für dein Leben. Für die Menschen, um dich herum.
Habe den Mut, auf deinem Niveau zu leben - egal wie die Menschen um dich herum reagieren. Du bist es wert. Du bist dafür geschaffen worden. Dich und dein Niveau braucht die Welt. Habe den Mut! (Und wie man mit den schiefen Blicken und Kommentare umgehen kann, lernen wir von Petterson - doch dazu mehr im nächten Post).
Den Mut haben, auf meinem Niveau zu leben. Das Wort Niveau kommt aus dem französischen und bedeutet Wasserwaage oder Grundwaage. Eine Wasserwaage wird gebraucht, um alles auf eine gleichmässige Höhe oder Fläche zu bekommen. Es bedeutet auch, laut Duden, "geistiger Rang; Stand, Grad, Stufe der bildungsmäßigen, künstlerischen, sittlichen o. ä. Ausprägung".
Das alles zusammengefasst: Habe den Mut, deinen geistigen Rang, deine Bildung, deine Werte, deine Ideen und deine Vorstellungen auf eine Stufe zu stellen. Lebe deine Überzeugungen aus. Dann entsteht ein Gleichgewicht in der Wasserwaage deines Lebens. Lebe mit dir selbst im Einklang. Richte dich nicht nach dem, was die Gesellschaft dir vorschreiben will. Gleichzeitig versuche nicht zu sein, wer du nicht bist.
Wenn ich zurückblicke, war es nicht nur dieser Satz, der mich immer wieder neu inspiriert hat, sondern auch Menschen, die dieses auslebten. Besonders Frauen. Frauen die den Mut hatten und haben, auf ihrem Niveau zu leben. Trotz Schwierigkeiten und manchmal gegen den allgemeinen Gesellschaftstrend.
Da ist einmal Susannah Spurgeon. Sie war die Frau des bekanntesten Predigers des 19. Jahrhunderts, Charles Haddon Spurgeon. Sie war das, was das berühmte Sprichwort sagt: "Hinter jedem grossen Mann, steht eine starke Frau." Susannah war nicht körperlich stark, im Gegenteil, sie litt an einer chronischen Krankheit, die sie oft an das Bett fesselte. Doch die innere Kraft und das Vertrauen, dass sie in Gott hatte, übertrug sie auf Mann und Söhne. Mehr noch. Sie gründete und leitete einen Bücherfond für Prediger, die nicht das Geld hatten, Bücher zu kaufen. Sie sammelte Spenden, nahm sogar Geld von ihrer knappen Haushaltskasse und schickte Bücher durch ganz England. Es war ein grosses Werk, dass sie oft vom Bett aus leitete. Sie hatte den Mut, auf ihrem Niveau zu leben. Egal was die anderen dachten oder sagten. Sie sah eine Not und half.
Ein anderes inspirierendes Beispiel für mich ist Mutter Teresa. Die Missionarin der Nächstenliebe. Sie hatte den Mut, ihre Ideen und Vorstellungen auszuleben. Auch dann, wenn alles dagegen sprach. Auch dann, wenn Kritik hagelte. Auch dann, wenn es mehr geschlossene als offene Türen gab. Sie lebte, wovon sie träumte.
Ein weiteres motiviriendes Beispiel war und ist für mich eine Frau aus meiner Universitätszeit. Doris Olafsen. Eine Frau mit einer unglaublichen Ausstrahlung. In ihrer Gegenwart hatte man den Mut, auf seinem eigenen Niveau zu leben. Sie war in mehrern leitenden Postionen der Uni und heute ist sie die Vizedirektorin von Opportunity International Canada und zählt zu den 100 fantastischen christlichen Leiterinnen Canadas. Obwohl ich sie kaum kannte und nur durch meine Arbeit als Kellnerin bei den Geschäftsessen sah, hat sie mich inspiriert und motiviert.
Andere beeindruckende Frauen, die auf ihrem Niveau leben, sind für mich Bloggerinnen, die den Mut haben, ihre eigenen Vorstellungen vom Leben zu leben. In den letzten Tagen entdeckte ich Blogs von Frauen, in deren Leben Jesus Priorität hatte und offen über Ehe und Sexualität schreiben. Sie ermutigen, die biblischen Prinzipien über Ehe zu leben und die sexuelle Seite bei sich selber zu erforschen und zu geniessen. Und das in einer Zeit, wo Ehe fast altmodisch wirken will.
Habe den Mut, auf deinem Niveau zu leben. Was ist dir wichtig? Welches sind deine Werte? Welche Vorstellungen und Ideen hast du vom Leben? Was begeistert dich? Worüber denkst du oft nach? Was motiviert dich? Was beeindruckt dich? Lebe es aus. Bringe deine Werte, deine Vorstellungen, deine Ideen mit deinem Leben in Gleichgewicht. Auf einem Niveau.
Es wird schiefe Blicke geben. Auch Bemerkungen, sogar verletzende. Unverständnis. Vielleicht geht auch eine Freundschaft in Brüche, wenn du anfängst dein Leben und deine Werte auf einem Niveau zu bringen. Und trotzdem ist es ein wertvoller Prozess. Für dich. Für dein Leben. Für die Menschen, um dich herum.
Habe den Mut, auf deinem Niveau zu leben - egal wie die Menschen um dich herum reagieren. Du bist es wert. Du bist dafür geschaffen worden. Dich und dein Niveau braucht die Welt. Habe den Mut! (Und wie man mit den schiefen Blicken und Kommentare umgehen kann, lernen wir von Petterson - doch dazu mehr im nächten Post).
Freitag, 2. Januar 2015
BBB Prinzip
Es kann ein Wort sein oder ein Satz. Manchmal ein Abschnitt oder ein Artikel. Ich lese ihn, höre ihn oder erinnere mich daran. Zuerst hat er keine Wirkung. Ein normaler Satz. Nichts bewegendes. Und plötzliches explodiere ich in meiner Gedankenwelt. Eine Lawine von Gedanken, die alles mitreisst. Ich werde wütend über solche Achtlosigkeit von Worten. Ich kann nicht still sein. Ich will auch nicht still sein. Ich will die Achtlosigkeit auslöschen. Und muss aufpassen, dass meine Gedankenlawine nicht dieselbe Wirkung hat: Achtlosigkeit der Person gegenüber, die die Worte ausgesprochen hat.
Heute war es ein Artikel über "Ziele setzen", der meine Gedankenwelt in eine Lawine verwandelte. Auf dem ersten Blick ein netter Artikel. Gut und übersichtlich formuliert. Wie man Ziele setzt. Wie man sie erreicht. Wie man seinen Tag einteilt. Etwas langweilig, um ehrlich zu sein. Ich überflog ihn schnell und legte die Zeitung zur Seite. Dachte nicht weiter darüber nach. Doch dann kam die Explosion. Einzelne Sätze waren sitzengeblieben und entwickelten sich weiter. Fast unbemerkt.
Da war der Satz über Zeiteinteilung. Den Tag nach dem 888 Prinzip einteilen. 8 Stunden (bezahlte) Arbeit, 8 Stunden Entspannung, 8 Stunden Schlaf. Toll, nicht wahr? Gibt genau 24 und soviele Stunden hat ein Tag.
Die letzten Wochen waren für uns als Familie alles andere als leicht. Mein Mann war viele Stunden im Geschäft. Ich war viel alleine mit den Kindern. Managte den Haushalt, versuchte soviel wie möglich meinem Mann im Geschäft zu helfen und in der Gemeinde gab es auch genug Arbeit. Acht Stunden Schlaf war Luxus. Acht Stunden Entspannung eine Utopie (Duden definiert es als: undurchführbar erscheinender Plan; Idee ohne reale Grundlage). Acht Stunden bezahlte Arbeit - tja, das soll es geben. Es waren volle, anstrengende und doch ganz besondere Wochen. Wir waren uns der Herausforderung bewusst und haben als Familie diese Tage gemeinsam durchlebt. Gelacht, geklagt, gefreut und geärgert. Meistens übermüde und doch zusammengeschweisst zu einem untrennbaren Team. Hätten wir dieses 888 Prinzip angewandt, hätten wir mehr Schlaf und Entspannung gehabt und wahrscheinlich weniger Einheit und Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Dezembertage wären ohne Höhen und Tiefen vorbei geglitten. Ohne bemerkenswerte Zwischenfälle. Jetzt nutzten wir jede Minute aus, um als Familie etwas zu unternehmen - den acht Stunden Entspannung standen uns nicht zur Verfügung. Lasen Weihnachtsgeschichten vor, während das Essen auf dem Herd kochte. Übten uns in Gelassenheit, wenn es hektisch wurde. Und hatten oft Gäste im Haus - die das 888 Prinzip noch mehr auf den Kopf stellten.
Das 888 Prinzip ist eine nette Idee, die auch jede Mutter mit ein oder zwei kleine Kinder in Rage bringen kann. Auch da sind acht Stunden Schlaf kaum möglich. Vielleicht verteilt über zwei Tage. Acht Stunden Entspannung mit einem Baby und einem Zweijährigen, der gerade klettern gelernt hat? Acht Stunden Arbeit im Haushalt mit einer Familie ist auch eine Utopie. Also, auch nicht anwendbar für Mütter.
Vielleicht ist das 888 Prinzip anwendbar für Geschäftsleute? Acht Stunden um ein Unternehmen zu führen? Etwas wenig in meinen Augen. Wie soll etwas entstehen und wachsen, wenn ich darauf bedacht bin, dass ich noch genug Entspannung und Schlaf bekomme?
Das Prinzip ist an sich nicht so negativ, wie ich es gerade präsentiert habe. Es geht ja um eine ausgeglichene Zeiteinteilung. Und Ausgeglichenheit ist ein wünschenswerter Zustand. Es wirkt nur etwas tyranisch, wenn wir es anwenden wollen. Das Leben bietet wenig Ausgeglichenheit, wenn wir es voll auskosten wollen. Wenn unser Ziel die Ausgeglichenheit ist, werden wir und unser Leben langweilig. Wir sind so bedacht darauf, dass wir ausgeglichen leben, dass wir am Leben vorbei leben. Wir achten so sehr darauf, dass wir acht Stunden Schlaf bekommen, dass wir uns nicht mehr erlauben müde zu werden. "Wenn ich müde bin, bin ich zu launisch", heisst es dann. Also, nicht müde werden. Nicht launisch sein trotz Müdigkeit - die Option gibt es für viele leider nicht.
In den letzten Wochen las ich das Lukasevangelium und nahm dabei das Leben Jesu unter die Lupe. Bei ihm gab es kein 888 Prinzip. Eher Gebet, Arbeit, Gebet, Arbeit. Am frühen Morgen und am Abend zog er sich zum Beten zurück. Er betete ganze Nächte durch und am Morgen war er wieder von Tausenden von Menschen umringt. Entspannung? Er war auf einer Hochzeit, wo er Wasser in Wein verwandelte. Und als er sich einmal ausruhte, kamen Kinder zu ihm und er hatte Zeit für sie.
Seine Ausgeglichenheit fand er nicht in einer perfekten Zeiteinteilung, sondern in seiner Zeit mit seinem Vater. Die Zeit alleine mit Gott gab ihm die Kraft, die er brauchte. Er betete eine ganze Nacht, bevor er zwöft Männer aufforderte, seine Jünger zu werden.
Ich frage mich, wie viel ausgeglichener wir sein würden, wenn wir mehr Zeit mit beten verbringen würden. Vor jedem Arbeitsanfang - beten. Vor jeder Begegnung - beten. Vor dem Schlafengehen (statt Fernseh schauen oder im Internet surfen) - beten.
Meine Erfahrung mit dem Beten ist, dass sich meine Prioritäten fast von selber ordnen, wenn ich regelmässig bete. Auch beim Schreiben von diesem Blog. Statt wütend meine Gedanken in die Welt zu schreiben, werde ich ruhiger und denke nach. Statt launisch zu werden, wenn ich müde bin, kann ich ruhig und freundlich bleiben.
Statt 888 Prinzip BBB Prinzip (beten, beten, beten). Ich wünsche uns ein betendes Jahr. Verlieren werden wir nichts, wenn wir es ausprobieren. Nur gewinnen. Beten wir.
Heute war es ein Artikel über "Ziele setzen", der meine Gedankenwelt in eine Lawine verwandelte. Auf dem ersten Blick ein netter Artikel. Gut und übersichtlich formuliert. Wie man Ziele setzt. Wie man sie erreicht. Wie man seinen Tag einteilt. Etwas langweilig, um ehrlich zu sein. Ich überflog ihn schnell und legte die Zeitung zur Seite. Dachte nicht weiter darüber nach. Doch dann kam die Explosion. Einzelne Sätze waren sitzengeblieben und entwickelten sich weiter. Fast unbemerkt.
Da war der Satz über Zeiteinteilung. Den Tag nach dem 888 Prinzip einteilen. 8 Stunden (bezahlte) Arbeit, 8 Stunden Entspannung, 8 Stunden Schlaf. Toll, nicht wahr? Gibt genau 24 und soviele Stunden hat ein Tag.
Die letzten Wochen waren für uns als Familie alles andere als leicht. Mein Mann war viele Stunden im Geschäft. Ich war viel alleine mit den Kindern. Managte den Haushalt, versuchte soviel wie möglich meinem Mann im Geschäft zu helfen und in der Gemeinde gab es auch genug Arbeit. Acht Stunden Schlaf war Luxus. Acht Stunden Entspannung eine Utopie (Duden definiert es als: undurchführbar erscheinender Plan; Idee ohne reale Grundlage). Acht Stunden bezahlte Arbeit - tja, das soll es geben. Es waren volle, anstrengende und doch ganz besondere Wochen. Wir waren uns der Herausforderung bewusst und haben als Familie diese Tage gemeinsam durchlebt. Gelacht, geklagt, gefreut und geärgert. Meistens übermüde und doch zusammengeschweisst zu einem untrennbaren Team. Hätten wir dieses 888 Prinzip angewandt, hätten wir mehr Schlaf und Entspannung gehabt und wahrscheinlich weniger Einheit und Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Dezembertage wären ohne Höhen und Tiefen vorbei geglitten. Ohne bemerkenswerte Zwischenfälle. Jetzt nutzten wir jede Minute aus, um als Familie etwas zu unternehmen - den acht Stunden Entspannung standen uns nicht zur Verfügung. Lasen Weihnachtsgeschichten vor, während das Essen auf dem Herd kochte. Übten uns in Gelassenheit, wenn es hektisch wurde. Und hatten oft Gäste im Haus - die das 888 Prinzip noch mehr auf den Kopf stellten.
Das 888 Prinzip ist eine nette Idee, die auch jede Mutter mit ein oder zwei kleine Kinder in Rage bringen kann. Auch da sind acht Stunden Schlaf kaum möglich. Vielleicht verteilt über zwei Tage. Acht Stunden Entspannung mit einem Baby und einem Zweijährigen, der gerade klettern gelernt hat? Acht Stunden Arbeit im Haushalt mit einer Familie ist auch eine Utopie. Also, auch nicht anwendbar für Mütter.
Vielleicht ist das 888 Prinzip anwendbar für Geschäftsleute? Acht Stunden um ein Unternehmen zu führen? Etwas wenig in meinen Augen. Wie soll etwas entstehen und wachsen, wenn ich darauf bedacht bin, dass ich noch genug Entspannung und Schlaf bekomme?
Das Prinzip ist an sich nicht so negativ, wie ich es gerade präsentiert habe. Es geht ja um eine ausgeglichene Zeiteinteilung. Und Ausgeglichenheit ist ein wünschenswerter Zustand. Es wirkt nur etwas tyranisch, wenn wir es anwenden wollen. Das Leben bietet wenig Ausgeglichenheit, wenn wir es voll auskosten wollen. Wenn unser Ziel die Ausgeglichenheit ist, werden wir und unser Leben langweilig. Wir sind so bedacht darauf, dass wir ausgeglichen leben, dass wir am Leben vorbei leben. Wir achten so sehr darauf, dass wir acht Stunden Schlaf bekommen, dass wir uns nicht mehr erlauben müde zu werden. "Wenn ich müde bin, bin ich zu launisch", heisst es dann. Also, nicht müde werden. Nicht launisch sein trotz Müdigkeit - die Option gibt es für viele leider nicht.
In den letzten Wochen las ich das Lukasevangelium und nahm dabei das Leben Jesu unter die Lupe. Bei ihm gab es kein 888 Prinzip. Eher Gebet, Arbeit, Gebet, Arbeit. Am frühen Morgen und am Abend zog er sich zum Beten zurück. Er betete ganze Nächte durch und am Morgen war er wieder von Tausenden von Menschen umringt. Entspannung? Er war auf einer Hochzeit, wo er Wasser in Wein verwandelte. Und als er sich einmal ausruhte, kamen Kinder zu ihm und er hatte Zeit für sie.
Seine Ausgeglichenheit fand er nicht in einer perfekten Zeiteinteilung, sondern in seiner Zeit mit seinem Vater. Die Zeit alleine mit Gott gab ihm die Kraft, die er brauchte. Er betete eine ganze Nacht, bevor er zwöft Männer aufforderte, seine Jünger zu werden.
Ich frage mich, wie viel ausgeglichener wir sein würden, wenn wir mehr Zeit mit beten verbringen würden. Vor jedem Arbeitsanfang - beten. Vor jeder Begegnung - beten. Vor dem Schlafengehen (statt Fernseh schauen oder im Internet surfen) - beten.
Meine Erfahrung mit dem Beten ist, dass sich meine Prioritäten fast von selber ordnen, wenn ich regelmässig bete. Auch beim Schreiben von diesem Blog. Statt wütend meine Gedanken in die Welt zu schreiben, werde ich ruhiger und denke nach. Statt launisch zu werden, wenn ich müde bin, kann ich ruhig und freundlich bleiben.
Statt 888 Prinzip BBB Prinzip (beten, beten, beten). Ich wünsche uns ein betendes Jahr. Verlieren werden wir nichts, wenn wir es ausprobieren. Nur gewinnen. Beten wir.
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