Samstag, 9. November 2013

Liebe empfangen - Liebe säen

Wir ernten, was wir säen, sagt es in Galater 6, 7. Kein Bauer erntet, wo er nicht vorher gesät hat. Er sät den Samen aus, obwohl er nicht weiß, ob es eine ertragreiche Ernte geben wird. Er sät aus und hofft. Wie groß ist die Freude, wenn die Pflanzen wachsen und eine große Ernte eingebracht wird.

Wie enttäuschend und kräftezehrend ist es, wenn der Ertrag nur klein ausfällt.

Ob Bauer, Geschäftsmann, Hausfrau oder Kind, wir säen täglich Samen aus. Samen der Liebe. Dieser Samen zeigt sich in unseren Worten und Taten. Wir säen Liebe aus, weil wir uns von Gott geliebt wissen. Und wir geben Liebe weiter, weil es das zweithöchste Gebot ist “Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.” Wie der Bauer auf dem Feld, wissen wir nicht, ob der Samen der Liebe sich zu einer Pflanze entwickeln und Frucht tragen wird.
Der Bauer sät trotzdem. Im Glauben und in der Hoffnung, dass es eine gute Ernte geben wird. Er ist für uns Christen ein Vorbild. Wir säen Liebe aus, im Glauben und in der Hoffnung, dass sie aufgehen und wachsen wird. Nicht jedes liebevoll gesprochene Wort und nicht jede liebenswürdige Tat wird bei meinem Nächsten Frucht tragen. Manchmal säen wir Liebe und ernten Haß. Die Worte “Vergib mir” werden vom Nächsten nicht angenommen. Eine gutgemeinte Tat wird ignoriert. Das schmerzt und bringt uns auf den Gedanken, Samen der Liebe nur dann zu säen, wenn es eine gute Ernte gibt.

Der Bauer bleibt uns ein Vorbild. Unermüdlich bestellt er seine Felder, im Glauben und in der Hoffnung, dass die winzigen Samen Frucht bringen werden. Dieser Glaube und diese Hoffnung können uns täglich die Kraft geben, auch dann Liebe zu säen, wenn sie keine Frucht tragen wird. Warum?

Weil Gott uns zuerst geliebt hat. Er liebt uns – egal ob wir seine Liebe erwiedern oder nicht. In dem Sinn ernten wir zuerst Liebe und säen dann die erfahrene Liebe aus. Wir säen Liebe aus, weil wir Liebe empfangen haben.

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