Sonntag, 13. September 2015

Die Seele kultivieren

Der erste Frühlingsregen ist gefallen. Frische Luft, feuchte Erde und der Duft der blühenden Bäume machen wieder Lust auf Gartenarbeit. Es ist ein besonderes Gefühl, die nasse Erde zu bearbeiten und Samen auszustreuen. Wird es wachsen? Werden wir genug Regen bekommen? Das sind einige der Fragen, die dabei im Hinterkopf schwirren.
Heute morgen las ich die Aufforderung von Gordon MacDonald, meine Seele zu kultivieren. “Das passt”, dachte ich. Wie ich meinen Garten umgrabe, bearbeite und bebaue, so kann ich meine Seele hegen und pflegen. Seelen-arbeit statt Garten-arbeit. MacDonald schreibt: “Die Seele so zu formen, dass sie zu einem Ort wird, an dem Gott wohnt, ist die vorrangige Aufgabe eines Christen.” (aus: Warum Jesus keinen Burnout hatte. Seite 21) Ist meine Seele ein Ort, an dem Gott wohnen kann? Hat er Platz in meiner Seele? Hat er Raum, um in mir zu wohnen und durch mich zu wirken? Fühlt Gott sich bei mir wohl? Ist er willkommen?
Paulus fordert Timotheus auf, sich in der Frömmigkeit zu üben. Oder wie die Neues Leben Bibel schreibt: “Nutze deine Zeit und Kraft, um im Glauben immer stärker zu werden.” (1. Timotheus 4, 7b) Gartenarbeit braucht Zeit und Kraft. Seelenarbeit auch. Gartenarbeit braucht gute Planung und Vorbereitung. Seelenarbeit auch. Gartenarbeit ist anstrengend und manchmal frustrierend. Seelenarbeit auch. Und doch lohnt sich beides: die Seelenarbeit auch die Gartenarbeit. Der Garten trägt Früchte und die Seele wird zu einem Ort, wo Gott zu mir spricht.
“Gott, forme meine Seele. Verändere in mir, was verändert werden muss, damit du Raum hast in mir zu leben. Nimm weg, was stört und was mich davon abhält, auf dich zu hören. Sei du der Gärtner meiner Seele.”

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