Samstag, 19. Juli 2014

Nicht mehr und nicht weniger

Nach einer ausgefüllten Ferienwoche mit viel Entspannung und Ab- wechslung las ich heute einen interessanten Artikel über die Schöpfung der Erde. Die Autorin beschrieb, wie Gott jeden Tag eine Arbeit erledigt hatte. Sechs Tage lang. Die Entstehung der Welt war auf sechs Tage verteilt. Ich bin mir sicher, dass ein Wort von Gott genügt hätte und die Welt mit allem Drum und Dran wäre da gewesen. Ein Wort und fertig ist eine Welt mit ihren Menschen. Gott liess sich jedoch Zeit. Jeden Tage eine Arbeit. Mit viel Liebe und Kreativität schuf er alles.
Während ich den Artikel las, kam mir plötzlich ein Gedanke, der mir im Zusammenhang mit der Schöpfung noch nie gekommen war. Wenn Gott sich Zeit lässt und seine Arbeit Tag für Tag erledigt, wieviel mehr Zeit und Ruhe können wir uns nehmen für unsere Aufgaben. Und dann der Gedanke, der mich von einem inneren Druck befreite: Gott hat für mich nicht mehr Arbeit vorgesehen als ich schaffen kann. In der Bibel lesen wir in Galater 6 Vers 2, dass wir die Last des Anderen tragen helfen sollen. Wer mit offenen Augen und Herzen um sich schaut, sieht viele Lasten. Manchmal will ich verzweifeln, wenn ich die vielen niedergedrückten, mutlosen und hoffungslosen Menschen sehe. Hier könnnte ich jemanden helfen, dort für jemanden ein Brot backen oder da einer einsamen Person einen Blumenstrauss bringen und etwas Zeit für sie haben. Doch dann denke ich an meine Familie, meine Arbeit im Haushalt und die Zeit die ich brauche, um Artikel oder Vorträge zu schreiben. Und ich könnte wieder verzweifeln. Wenn der Tag doch mehr Stunden hätte um alles zu schaffen!
Wie befreiend war der Gedanke - ausgelöst durch die Schöpfungsgeschichte - dass Gott für mich nicht mehr Arbeit vorgesehen hat als ich schaffen kann. Wenn Gott sich sechs Tage Zeit nimmt um die Welt zu schaffen, warum glaube ich, dass ich die vielen Lasten, die ich wahrnehme, in einer Woche alle tragen muss. Gott hat nicht mehr Aufgaben für mich vorgesehen als ich erledigen kann. Mein Tag braucht nicht mehr Stunden. Ich brauche auch nicht mehr Kraft oder Energie um alles zu schaffen. Da wo ich bin und wie ich bin (ob gesund oder krank, müde oder hellwach) kann Gott mich gebrauchen. 
Gott hat Aufgaben für mich vorgesehen. Er hat sie sogar schon vorbereitet, wie es in Epheser 2, 10 heisst. Gute Taten warten auf mich. Sie warten darauf, dass ich sie ausführe. Manchmal bin ich zu übereifrig um sie zu sehen. Nächstes Mal bin ich so sehr mit mir und meine Wehwechen beschäftigt, dass ich sie nicht wahrnehme. Die guten Taten, die Gott für mich vorgesehen hat, warten auf mich. Es sind nicht mehr und nicht weniger als ich schaffen kann. Sie sind auf mich und meine Situation zugeschnitten.

Gebet: "Gott, schenke mir offene Augen für die Menschen, die heute meine Hilfe brauchen, wenn sie ihre Lasten durch diesen Tag tragen. Gib mir ein offenes Ohr um deine Stimme zu hören, wenn sie mir die guten Taten für heute ins Ohr flüstert. Öffne mein Herz für deine Kraft, die du mir jeden Tag gibst, damit ich die Aufgaben, die du für mich vorgesehen hast, erledigen kann. Danke, dass du nicht mehr von mir verlangst als ich geben kann. Danke, dass du mich so gebrauchen  kannst, wie ich bin."

Zum Vertiefen: Manfred Siebald hat aus Galater 6, 2 ein Lied gedichtet: Ein jeder trage die Last des anderen. Hier anklicken. In einer Strophe singt er: "Keiner ist da zu schwach und zu ungeschickt, denn wer immer es will, der stellt fest: auch der Schwächste kann tragen was andre bedrückt, wenn er selbst sich von Gott tragen lässt."

Montag, 14. Juli 2014

Warum tue ich was ich tue?

Manchmal frage ich mich, warum ich mir soviel Arbeit mache. Warum tue ich was ich tue? Warum gebe ich mir die Mühe und decke den Tisch mit viel Liebe? Warum mache ich mein Bett? Warum nehme ich mir die Zeit und schreibe Artikel und mache Fotos für diesen Blog? Warum übe ich täglich mit meinen Kindern Klavier und versuche die Zeit so kreativ und interessant wie möglich zu gestalten? Warum nehme ich mir die Zeit und lese Bücher und Zeitschriften? Warum versuche ich meinen Schreibstil zu verbessern? Warum lade ich Freunde ein und koche eine leckere Mahlzeit?
Die spontane Antwort: ich weiß es nicht! Wenn ich jedoch länger darüber nachdenke, kommen verschiedene Gründe zum Vorschein.
Einmal ist ein befriedigendes Gefühl, die Familie an einen schön gedeckten Tisch zu setzen. Die leuchtenden Augen und die begeisternde Komplimente tun mir gut und spornen mich an, mir nächstes Mal wieder die Arbeit zu machen. Dasselbe mit meinen Artikeln und Fotos für diese Seite oder für mein Essen. Lob, Anerkennung oder Komplimente befriedigen und streicheln mein Ego.
Wenn dieses jedoch mein einziger Grund wäre, würde meine Motivation schnell dahin sein. Soviel Lob und Anerkennung bekomme ich nicht, um mir täglich Mühe zu geben. Es ist an manchen Tagen total frustrierend, tolles Essen zu kochen und keiner merkt es. Oder es frustriert, wenn ich etwas schreibe und keiner kommentiert oder reagiert darauf.
Warum tue ich dann was ich tue? Eine weitere Antwort ist, weil ich meinem Herzen folge. Etwas in mir sagt, dass ich dieses oder jenes tun soll. Neulich machte ich spontan das Bett meiner Tochter und dekorierte es mit ihren Stofftieren. In der Schule hatte sie an dem Morgen ihr Knie aufgeschlagen – was ich nicht wusste – und das schöne Bett ließ die Schmerzen ganz schnell vergessen und sie entspannte sich.
Wenn wir uns die Zeit nehmen, auf unser Herz zu hören und auch ausführen, was es uns sagt, werden wir kleine und große Wunder erleben.
Ein dritter Grund: manchmal gebe ich mir nur deshalb Mühe, weil ich ein Vorbild sein will. Ich möchte, dass meine Kinder meine Worte nicht nur hören, sondern auch sehen können. Täglich mit ihnen Klavier zu üben, fordert viel Selbstdisziplin und gute Zeiteinteilung von mir. Lob bekomme ich dabei wenig. Naja, keines, um ehrlich zu sein. Nur der Gedanke, dass ich meinen Kindern eine gute Gewohnheit lehre und vorlebe, gibt mir die tägliche Motivation dafür.
Und eine letzte Antwort auf das Warum kommt aus dem Mund meines Fünfjährigen. Wenn ich ihn frage, warum er dieses oder jenes getan hat, sagt er: “Einfach!” Ich finde diese Antwort befreiend. Losgelöst von Erwartungen und Druck. Warum gebe ich mir Mühe? Einfach! Einfach weil ich lebe und weil ich liebe. Wenn ich schon mal hier bin, kann ich mir auch die Arbeit machen und mein Bestes geben.
An manchen Tagen gebe ich mir Mühe, weil ich Anerkennung suche. An anderen Tagen höre ich auf mein Herz oder versuche ein Vorbild zu sein. Und manchmal bemühe ich mich einfach nur so.
Der Grund, warum ich tue was ich tue, ist (fast) egal. Hauptsache ich gebe mein Bestes dabei.

Zusatz: Je länger ich darüber nachdenke, desto stärker wird ein Gedanke der alle Gründe zusammenhält. Die Liebe. Ich liebe meine Familie und deshalb suche ich ihre Anerkennung. Ich liebe meine Familie und Freunde und deshalb höre ich auf mein Herz und bin ein Vorbild. Und das EINFACH ist einfach, weil es Liebe ist. Warum gebe ich mein Bestes? Einfach weil ich liebe.

Freitag, 11. Juli 2014

Mit Kraft und Zuversicht durch den Tag

Claudia Jung sing ein Lied, das sich “1000 Frauen” nennt. Im Refrain heißt es: Ich bin Mutter, ich bin Hausfrau, ich bin Köchin und ich wasch den Wagen, ich hab tausend Jobs auf einmal und alle unbezahlt. Ich bin Putzfrau, ich bin Ärztin und Expertin in Beziehungsfragen, und wenn mich jemand fragt: Wie kriegst du das bloß hin? Ist doch easy, super easy, weil ich tausend Frauen bin.
An manchen Tagen haben wir als Frauen das Gefühl, dass wir tausend Frauen gleichzeitig sind. Und so easy- so leicht, superleicht, wie sie es besingt, ist es nicht. Obwohl – es gibt in der Bibel zwei Verse, da scheint es für uns Frauen superleicht zu sein. Diese Verse stehen in Sprüche 31, 25-26: Sie strahlt Kraft und Würde aus, und sie lacht und hat keine Angst vor dem kommenden Tag. Wenn sie spricht, sind ihre Worte weise, und sie erteilt ihre Anweisungen in freundlichem Ton. (Neues Leben Bibel)
Die Elberfelder Bibel schreibt so: Kraft und Hoheit sind ihr Gewand, und unbekümmert lacht sie dem nächsten Tag zu. Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit, und freundliche Weisung ist auf ihrer Zunge.
Diese zwei Verse beschreiben 3 besondere Eigenschaften, die eine Frau haben kann: Wie sie ist (Kraft und Würde), wie sie in die Zukunft schaut (unbekümmert und lachend) und wie sie spricht (weise und freundlich).
Wenn wir diese Eigenschaften haben, können wir mit dem Lied mitsingen: ist doch leicht, superleicht.
Doch wie bekommt man diese drei Eigenschaften? Wo kann man sie kaufen und wieviel kosten sie?
In einem Buch über Billy Graham, dem großen Evangelisten, der 60 Jahre lang evangelisiert hat, las ich, dass er jeden Tag 5 Psalme und 1 Kapitel aus den Sprüchen las – neben seiner täglichen Bibellese. Im Dezember vorigen Jahr probierten wir es als Ehepaar aus. Fast jeden Tag lasen wir mindestens 3 Psalme und ein Kapitel aus Sprüche. Am Anfang war es etwas ungewohnt, soviel und so oft Psalme zu lesen. Mit der Zeit merkten wir, wie diese Psalme uns Kraft gaben. Dezember ist ein anstrengender Monat, mit viel Arbeit und viele Stunden im Geschäft. Die Psalme und die klugen Ratschläge machten uns Mut, unser Vertrauen jeden Tag neu auf Gott zu setzen. Das Leben wurde nicht leichter oder die Probleme weniger, wir wurden gelassener, weil wir jeden Tag lernten, Gott zu vertrauen.
Später las ich ein weiteres Buch über Ruth und Billy Graham. Beide lasen jeden Tag 5 Psalme und 1 Kapitel aus Sprüche. Es gibt 150 Psalme und wenn man jeden Tag 5 Kapitel liest, schafft man sie in einem Monat. Bei den Sprüchen lasen sie einfach die Kapitel nach dem Monatstag – erster Tag im Monat, erstes Kapitel. So weiß man immer, wo man gerade ist. Beim Lesen des Buches über das Ehepaar Graham fiel mir auf, welche Kraft und Würde Ruth, die Frau von Billy ausstrahlte. Sie war oft mit 5 Kinder alleine, weil der Mann unterwegs war – manchmal Wochen oder Monate. Sie hatte Humor und auf den Fotos sieht man sie oft lachen. Sie war weise und klug und ihrem Mann eine sehr gute Ratgeberin. Er holte sich bei ihr Rat und sie half ihm bei den Vorbereitungen der Predigten. Sie war eine Frau wie aus Sprüche 31. Je länger ich die Psalme und Sprüche lese, desto besser verstehe ich, woher sie diese Kraft und Weisheit hat. Sie lasen nicht nur die Psalme und Sprüche. Sie lasen einfach viel in der Bibel. Ihre Enkelkinder sagten, dass im Haus immer eine offene Bibel lag.
Warum jetzt gerade die Psalme? Warum nicht die ganze Bibel oder das Neue Testament? Jemand hat mal gesagt “Gott spricht durch die Bibel zu uns, durch die Psalme lehrt er uns, mit ihm zu sprechen.” Durch die ganze Bibel spricht Gott zu uns – durch Geschichten, durch Gleichnisse und durch die Briefe im Neuen Testament. Die Psalme helfen uns, ehrlich zu Gott zu beten. Die Psalmschreiber drücken durch Gedichte oder Liedformen ihre Gedanken und Gefühle aus. Ich habe gemerkt, wie mir das Lesen der Psalme hilft, ausgeglichener zu werden. Manche Psalme sind fast chaotisch, von himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Mal die Bitte um Hilfe und im nächsten Moment einige Verse voller Dankbarkeit. Keine geordnete Gedanken und Gefühle. Die Menschen schrieben sich alles vom Herzen und das macht mir Mut, genauso mit Gott zu sprechen. Das zu sagen – egal wie Durcheinander es ist – was in meinem Kopf und Herzen ist. Das Lesen der Psalme lehrt mich, Gott in jeder Lebenssituation anzubeten, ihm um Hilfe und Kraft zu bitten, ihm Lob- und Dankeslieder zu singen und meine Schuld zu bekennen. Ich habe auch gemerkt, dass die Psalme eine gute Zusammenfassung vom alten Testament sind und eine gute Vorschau auf Jesus. Jesus selber hat immer wieder die Psalme zitiert.
Warum Sprüche? Bei den Sprüchen ist keine Ordnung. Eine Lebensweisheit nach der anderen. Manchmal in Form von Bilder, Gleichnisse oder Rätsel. Im Mittelpunkt steht die Wichtigkeit der Weisheit. Sie willl dem Leser Weisheit vermitteln. Immer wieder werden der Weise und der Narr verglichen. Der Mensch ist weise, der sich an Gottes Ordnung hält und seine Wege geht, heißt es in Sprüche. Sie helfen mir, die Menschen um mich herum besser zu verstehen. Und gleichzeitig habe ich gute Anweisungen bekommen, wie ich mit meinen Mitmenschen umgehen kann und selber ein bißchen weiser werden. 
Jetzt zu der Frau aus Sprüche 31: sie strahlt Kraft und Würde aus, hat keine Angst vor dem nächsten Tag und spricht weise und freundlich. Wenn sie jeden Tag die Psalme und Sprüche lesen würde, wo würde sie die Verse finden, die ihr helfen, diese 3 Eigenschaften zu entwickeln?

Zur ersten Eigenschaft: Wie sie ist: verschiedene Bibelübersetzungen beschreiben sie so: “Kraft und Hoheit sind ihr Gewand/ Kraft und Würde sind ihr Gewand/ Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau/ In Kraft und Würde ist sie gekleidet.”
Woher hat sie Kraft und Würde? Psalm 18 beschreibt die Größe und Macht Gottes. Wenn wir uns vorstellen, welche Kraft Gott hat, können wir ahnen, welche Kraft wir in Anspruch nehmen dürfen. Da heißt es so: 7 Doch in meiner Not betete ich zum Herrn und schrie zu meinem Gott um Hilfe. Da erhörte er mich in seinem Heiligtum, mein Schreien drang durch bis an sein Ohr. 8 Da erbebte die Erde und wankte vor seinem Zorn, die Fundamente der Berge bewegten sich und wurden erschüttert. 9 Rauch drang aus seiner Nase und Flammen aus seinem Mund, und glühende Kohlen wurden herausgeworfen. 10 Er tat den Himmel auf und kam herab, dabei war es dunkel unter seinen Füßen. 11 Auf einem mächtigen Engel flog er herbei, er schwebte herab auf den Flügeln des Windes. 12 Er hüllte sich in Dunkelheit und verbarg sein Kommen in schwarzen Wolken. 13 Der Glanz seiner Gegenwart durchbrach die Wolken und es regnete Hagel und glühende Kohlen. 14 Der Herr donnerte im Himmel, der Höchste ließ seine gewaltige Stimme2 erschallen. 15 Er schoss Pfeile ab und zerstreute seine Feinde, er sandte viele Blitze, sodass sie den Mut verloren. 16 Auf deinen Befehl, Herr, auf einen Hauch deines Mundes hin wurde der Meeresgrund sichtbar und die Fundamente der Erde freigelegt. 17 Er streckte seine Hand aus vom Himmel und rettete mich; er zog mich aus tiefem Wasser herauf. 18 Er befreite mich von meinen mächtigen Feinden, von denen, die mich hassten und zu stark für mich waren. 19 Sie fielen über mich her, als ich am schwächsten war, doch der Herr gab mir Halt. 20 Er brachte mich an einen sicheren Ort und rettete mich, weil er Freude an mir hatte.
Der Psalmschreiber schrie um Hilfe und ein mächtiger Gott kam ihm zu Hilfe. Warum? Vers 20: weil er Freude an mir hat.
Diese Kraft dürfen wir in Anspruch nehmen. Ein mächtiger Gott hilft mir, weil er Freue an mir hat. Welche Würde gibt uns das!
Psalm 8, 4-9 beschreibt diese Würde noch ausführlicher: Wenn ich den Himmel betrachte und das Werk deiner Hände sehe - den Mond und die Sterne, die du an ihren Platz gestellt hast -, 5 wie klein und unbedeutend ist da der Mensch und doch denkst du an ihn und sorgst für ihn!3 6 Denn du hast ihn nur wenig geringer als Gott gemacht4 und ihn mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. 7 Du hast ihn über alles gesetzt, was du erschaffen hast, und ihm Vollmacht über alles gegeben - 8 die Schafe und die Rinder und alle wilden Tiere, 9 die Vögel am Himmel, die Fische im Meer und alles, was in den Meeren schwimmt.
Wir sind weniger gering als Gott.
Sprüche 20, 27: “Das Licht des Herrn durchdringt den menschlichen Geist und bringt selbst die geheimsten Gedanken an den Tag.” Wenn wir uns von Gott durchleuchten lassen und ganz ehrlich vor ihm werden, werden wir frei. Und frei sein, bedeutet Kraft haben. Wenn wir unsere Sünden bekennen und Gott sagen, wie es in uns aussieht, bekommen wir uns wahre Würde zurück.

Zweitens: Wenn wir uns der Kraft und Würde bewusst sind, die Gott für uns bereit hat, können wir sorglos in die Zukunf schauen.
Es heisst in Sprüche 31, unbekümmert lacht sie dem nächsten Tag zu oder wie andere Bibelübersetzungen es schreiben: sie lacht des kommenden Tages/ zuversichtlich blickt sie in die Zukunft/ lacht dem nächsten Tag zu/ sie spottet der drohenden Zukunft
Sprüche 3, 21- 26 zeigt, wie wir diese Sorglosigkeit bekommen: “21 Mein Sohn, verliere die Weisheit nie aus den Augen und handle stets umsichtig und besonnen. 22 Dies wird dein Leben erfüllen und dir Ehre und Ansehen schenken. 23 Dann wirst du deinen Weg sicher gehen und deinen Fuß nicht anstoßen. 24 Du kannst dich ohne Angst schlafen legen und dein Schlaf wird erholsam sein. 25 Du brauchst dich nicht vor einem plötzlichen Unglück zu fürchten, auch nicht vor dem Untergang der Gottlosen, der über sie hereinbrechen wird. 26 Denn der Herr ist deine Zuversicht. Er wird nicht zulassen, dass du in eine Falle gerätst.”
Psalm 121: Ich schaue hinauf zu den Bergen - woher wird meine Hilfe kommen? 2 Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. 3 Er wird nicht zulassen, dass du stolperst und fällst; der dich behütet, schläft nicht. 4 Siehe, der Israel behütet, wird nicht müde und schläft nicht. 5 Der Herr selbst behütet dich! Der Herr ist dein schützender Schatten über deiner rechten Hand. 6 Die Sonne wird dir am Tag nichts anhaben noch der Mond bei Nacht. 7 Der Herr behütet dich vor allem Unheil und bewahrt dein Leben. 8 Der Herr behütet dich, wenn du kommst und wenn du wieder gehst, von nun an bis in Ewigkeit.
Wenn wir uns an Gott wenden, wenn wir ihm vertrauen und wenn wir die Weisheit suchen – dann können wir unbekümmert sein. Wir können lachen. Die Voraussetzung ist, sich an Gott zu wenden! Wenn ich jeden Tag diese Aufforderung in den Psalmen und Sprüche lese, wird es mir immer leichter fallen, es auch zu tun. Und jedesmal wird mein Vertrauen belohnt werden, und ich werde noch mehr Vertrauen gewinnen.
Mein Vertrauen auf Gott setzen bedeutet nicht, dass ich dann keine Probleme mehr habe und das alles nur noch gut sein wird. Im Gegenteil. Der Schreiber von Psalm 121 bittet um Hilfe. Er ist in einer Not. Psalm 23 zeigt, welche Höhen und Tiefen unser Leben haben kann: Auch wenn ich durch das dunkle Tal des Todes1 gehe, fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite. Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich.
Dunkle Täler gehören zum Leben. Doch wir brauchen uns nicht zu fürchten, denn Gott ist mit uns. Wir brauchen uns auch nicht Sorgen machen, was der nächste Tag bringt oder wie die Welt sich weiterentwickeln wird, denn Psalm 131 macht Mut, sich nicht Gedanken um Dinge zu machen, die wir nicht verstehen: Herr, mein Herz ist nicht stolz und meine Augen schauen nicht auf andere herab. Ich beschäftige mich nicht mit Dingen, die zu groß oder zu wunderbar für mich sind. 2 Ich bin ganz still und geborgen, so wie ein Kind bei seiner Mutter. Ja, wie ein Kind, so ist meine Seele in mir. 3 Israel, hoffe auf den Herrn - von nun an bis in Ewigkeit!
Wie werde ich unbekümmert und kann lachend in den nächsten Tag gehen? Wenn ich nahe bei Gott bleiben, wenn ich ihn um Hilfe rufen, wenn ich an seiner Seite bin und wenn ich still und geborgen bei Gott bin.

Eine dritte Eigenschaft: Wie diese Frau spricht (wieder verschiedene Bibelübersetzungen): Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit, und freundliche Weisung ist auf ihrer Zunge/ Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist gütige Weisung/ Sie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich/ Was sie sagt, ist gut überlegt, / freundlich gibt sie ihre Weisungen/ Öffnet sie ihren Mund, dann redet sie klug und gütige Lehre ist auf ihrer Zunge.
In Sprüche finden wir viele Verse, die zeigen, wie wichtig es ist, weise zu reden. 
Sprüche 18, 4 Die Worte eines Menschen sind wie tiefe Wasser, lebendig wie ein sprudelnder Bach und wie eine Quelle der Weisheit.
20 Worte sättigen die Seele wie Speise den Magen; das rechte Wort aus dem Mund eines Menschen stillt alle Wünsche.
21 Wer gern redet, muss die Folgen tragen, denn die Zunge kann töten oder Leben spenden.
Sprüche 12, 18: 18 Wer unüberlegt redet, der verletzt andere, die Worte der Weisen aber sind wie Balsam.
Sprüche 15, 23: 23 An einer richtigen Antwort hat jeder Freude; wie gut ist es, zum richtigen Zeitpunkt das Rechte zu sagen!
28 Der Gottesfürchtige denkt, bevor er redet; der Gottlose aber platzt mit kränkenden Worten heraus.
30 Ein freundlicher Blick erfreut das Herz; eine gute Nachricht stärkt die Gesundheit.
33 Die Ehrfurcht vor dem Herrn lehrt die Menschen Weisheit; der Ehre geht Demut voraus.
Sprüche 16, 24: 24 Freundliche Worte sind wie Honig - süß für die Seele und gesund für den Körper.
Sind meine Worte wie eine sprudelnde Quelle, die Leben schenkt? Sind meine Worte wie Balsam? Machen meine Worte gesund? Wenn ich diese Verse lese, merke ich, dass ich noch an meine Worte arbeiten muss um weiser und freundlicher zu reden.
Wie wird man weiser? Wie kann ich meine Worte verändern?
Sprüche 1, gibt die Antwort: 2 Durch die Sprüche soll der Mensch Weisheit und Selbstbeherrschung lernen, um gute Ratschläge verstehen zu können. 3 Sie helfen dabei, Zurechtweisung anzunehmen und sie einsichtig im Leben umzusetzen und zu tun, was gerecht, recht und aufrichtig ist. 4 Die Sprüche machen die Unerfahrenen klüger und schenken dem, der noch jung ist, Erkenntnis und Besonnenheit. 5 Wer weise ist, höre auf diese Sprüche und gewinne noch an Weisheit hinzu; wer klug ist, suche sich weisen Rat, 6 damit er diese Sprüche, Gleichnisse, weisen Worte und Rätsel verstehen kann. 7 Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Nur Narren verachten Weisheit und Selbstbeherrschung.

Ehrfurcht vor dem Herrn, Gott suchen, ehrlich mit ihm reden, ihm alles sagen, was uns auf dem Herzen liegt, die Weisheit suchen – die Psalme und Sprüche können uns helfen, eine Frau nach Sprüche 31 zu werden: Sie strahlt Kraft und Würde aus, und sie lacht und hat keine Angst vor dem kommenden Tag. Wenn sie spricht, sind ihre Worte weise, und sie erteilt ihre Anweisungen in freundlichem Ton.