Manchmal frage ich mich, warum ich mir soviel Arbeit
mache. Warum tue ich was ich tue? Warum gebe ich mir die Mühe
und decke den Tisch mit viel Liebe? Warum mache ich mein Bett? Warum
nehme ich mir die Zeit und schreibe Artikel und mache Fotos für
diesen Blog? Warum übe ich täglich mit meinen Kindern
Klavier und versuche die Zeit so kreativ und interessant wie möglich
zu gestalten? Warum nehme ich mir die Zeit und lese Bücher und
Zeitschriften? Warum versuche ich meinen Schreibstil zu verbessern?
Warum lade ich Freunde ein und koche eine leckere Mahlzeit?
Die spontane Antwort: ich weiß es nicht! Wenn ich
jedoch länger darüber nachdenke, kommen verschiedene Gründe
zum Vorschein.
Einmal ist ein befriedigendes Gefühl, die Familie
an einen schön gedeckten Tisch zu setzen. Die leuchtenden Augen
und die begeisternde Komplimente tun mir gut und spornen mich an, mir
nächstes Mal wieder die Arbeit zu machen. Dasselbe mit meinen
Artikeln und Fotos für diese Seite oder für mein Essen.
Lob, Anerkennung oder Komplimente befriedigen und streicheln mein
Ego.
Wenn dieses jedoch mein einziger Grund wäre, würde
meine Motivation schnell dahin sein. Soviel Lob und Anerkennung
bekomme ich nicht, um mir täglich Mühe zu geben. Es ist an
manchen Tagen total frustrierend, tolles Essen zu kochen und keiner
merkt es. Oder es frustriert, wenn ich etwas schreibe und keiner
kommentiert oder reagiert darauf.
Warum tue ich dann was ich tue? Eine weitere Antwort
ist, weil ich meinem Herzen folge. Etwas in mir sagt, dass ich dieses
oder jenes tun soll. Neulich machte ich spontan das Bett meiner
Tochter und dekorierte es mit ihren Stofftieren. In der Schule hatte
sie an dem Morgen ihr Knie aufgeschlagen – was ich nicht wusste –
und das schöne Bett ließ die Schmerzen ganz schnell
vergessen und sie entspannte sich.
Wenn wir uns die Zeit nehmen, auf unser Herz zu hören
und auch ausführen, was es uns sagt, werden wir kleine und große
Wunder erleben.
Ein dritter Grund: manchmal gebe ich mir nur deshalb
Mühe, weil ich ein Vorbild sein will. Ich möchte, dass
meine Kinder meine Worte nicht nur hören, sondern auch sehen
können. Täglich mit ihnen Klavier zu üben, fordert
viel Selbstdisziplin und gute Zeiteinteilung von mir. Lob bekomme ich
dabei wenig. Naja, keines, um ehrlich zu sein. Nur der Gedanke, dass
ich meinen Kindern eine gute Gewohnheit lehre und vorlebe, gibt mir
die tägliche Motivation dafür.
Und eine letzte Antwort auf das Warum kommt aus dem Mund
meines Fünfjährigen. Wenn ich ihn frage, warum er dieses
oder jenes getan hat, sagt er: “Einfach!” Ich finde diese Antwort
befreiend. Losgelöst von Erwartungen und Druck. Warum gebe ich
mir Mühe? Einfach! Einfach weil ich lebe und weil ich liebe.
Wenn ich schon mal hier bin, kann ich mir auch die Arbeit machen und
mein Bestes geben.
An manchen Tagen gebe ich mir Mühe, weil ich
Anerkennung suche. An anderen Tagen höre ich auf mein Herz oder
versuche ein Vorbild zu sein. Und manchmal bemühe ich mich
einfach nur so.
Der Grund, warum ich tue was ich tue, ist (fast) egal.
Hauptsache ich gebe mein Bestes dabei.
Zusatz: Je länger ich darüber nachdenke, desto
stärker wird ein Gedanke der alle Gründe zusammenhält.
Die Liebe. Ich liebe meine Familie und deshalb suche ich ihre
Anerkennung. Ich liebe meine Familie und Freunde und deshalb höre
ich auf mein Herz und bin ein Vorbild. Und das EINFACH ist einfach,
weil es Liebe ist. Warum gebe ich mein Bestes? Einfach weil ich
liebe.
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