Montag, 14. Juli 2014

Warum tue ich was ich tue?

Manchmal frage ich mich, warum ich mir soviel Arbeit mache. Warum tue ich was ich tue? Warum gebe ich mir die Mühe und decke den Tisch mit viel Liebe? Warum mache ich mein Bett? Warum nehme ich mir die Zeit und schreibe Artikel und mache Fotos für diesen Blog? Warum übe ich täglich mit meinen Kindern Klavier und versuche die Zeit so kreativ und interessant wie möglich zu gestalten? Warum nehme ich mir die Zeit und lese Bücher und Zeitschriften? Warum versuche ich meinen Schreibstil zu verbessern? Warum lade ich Freunde ein und koche eine leckere Mahlzeit?
Die spontane Antwort: ich weiß es nicht! Wenn ich jedoch länger darüber nachdenke, kommen verschiedene Gründe zum Vorschein.
Einmal ist ein befriedigendes Gefühl, die Familie an einen schön gedeckten Tisch zu setzen. Die leuchtenden Augen und die begeisternde Komplimente tun mir gut und spornen mich an, mir nächstes Mal wieder die Arbeit zu machen. Dasselbe mit meinen Artikeln und Fotos für diese Seite oder für mein Essen. Lob, Anerkennung oder Komplimente befriedigen und streicheln mein Ego.
Wenn dieses jedoch mein einziger Grund wäre, würde meine Motivation schnell dahin sein. Soviel Lob und Anerkennung bekomme ich nicht, um mir täglich Mühe zu geben. Es ist an manchen Tagen total frustrierend, tolles Essen zu kochen und keiner merkt es. Oder es frustriert, wenn ich etwas schreibe und keiner kommentiert oder reagiert darauf.
Warum tue ich dann was ich tue? Eine weitere Antwort ist, weil ich meinem Herzen folge. Etwas in mir sagt, dass ich dieses oder jenes tun soll. Neulich machte ich spontan das Bett meiner Tochter und dekorierte es mit ihren Stofftieren. In der Schule hatte sie an dem Morgen ihr Knie aufgeschlagen – was ich nicht wusste – und das schöne Bett ließ die Schmerzen ganz schnell vergessen und sie entspannte sich.
Wenn wir uns die Zeit nehmen, auf unser Herz zu hören und auch ausführen, was es uns sagt, werden wir kleine und große Wunder erleben.
Ein dritter Grund: manchmal gebe ich mir nur deshalb Mühe, weil ich ein Vorbild sein will. Ich möchte, dass meine Kinder meine Worte nicht nur hören, sondern auch sehen können. Täglich mit ihnen Klavier zu üben, fordert viel Selbstdisziplin und gute Zeiteinteilung von mir. Lob bekomme ich dabei wenig. Naja, keines, um ehrlich zu sein. Nur der Gedanke, dass ich meinen Kindern eine gute Gewohnheit lehre und vorlebe, gibt mir die tägliche Motivation dafür.
Und eine letzte Antwort auf das Warum kommt aus dem Mund meines Fünfjährigen. Wenn ich ihn frage, warum er dieses oder jenes getan hat, sagt er: “Einfach!” Ich finde diese Antwort befreiend. Losgelöst von Erwartungen und Druck. Warum gebe ich mir Mühe? Einfach! Einfach weil ich lebe und weil ich liebe. Wenn ich schon mal hier bin, kann ich mir auch die Arbeit machen und mein Bestes geben.
An manchen Tagen gebe ich mir Mühe, weil ich Anerkennung suche. An anderen Tagen höre ich auf mein Herz oder versuche ein Vorbild zu sein. Und manchmal bemühe ich mich einfach nur so.
Der Grund, warum ich tue was ich tue, ist (fast) egal. Hauptsache ich gebe mein Bestes dabei.

Zusatz: Je länger ich darüber nachdenke, desto stärker wird ein Gedanke der alle Gründe zusammenhält. Die Liebe. Ich liebe meine Familie und deshalb suche ich ihre Anerkennung. Ich liebe meine Familie und Freunde und deshalb höre ich auf mein Herz und bin ein Vorbild. Und das EINFACH ist einfach, weil es Liebe ist. Warum gebe ich mein Bestes? Einfach weil ich liebe.

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