Während ich über diesen Freiheitsbegriff nachdachte, überlegte ich, wo und wie ich frei sein kann. Wie sieht ein freies Leben aus? Wovon kann und soll ich frei werden? Ein weiteres Wort, dass mir dazu in dem Sinn kam, war “Anerkennung”. Wir Menschen sind oft getrieben von dem Wunsch, Anerkennung zu bekommen. Der Duden beschreibt dieses Wort als: Würdigung, Lob, Achtung, Respektierung. Wir wollen gewürdigt werden. Wir sehnen uns nach Lob. Wir wünschen uns Achtung und Respekt. Wenn wir das bekommen, geht es uns gut. Bekommen wir es nicht, sind wir geneigt, sie auf jede erdenkliche Weise zu erlangen. Jeder von uns hat seine Methoden im Leben entwickelt, um Anerkennung zu bekommen. Oft handeln wir unbewusst, weil wir getrieben sind von dem Wunsch, Anerkennung zu finden.
Der gute Tozer (den ich für seinen radikalen Glauben schätze), sagte: “Ich muss Gott nicht nur für das Rechenschaft ablegen, was ich getan habe, sondern auch für meine Motive dabei.” Warum tue ich was ich tue? Warum sage ich was ich sage? Warum helfe ich? Warum bete ich? Warum gehe ich zur Kirche? Warum handle ich wie ich handle? Was ist der Wunsch hinter meinem Handeln? Bin ich vielleicht unbewusst aus der Suche nach Anerkennung?
Natürlich tut Anerkennung gut und motiviert uns. Joyce Meyer schreibt in ihrem Buch “Das Schlachtfeld der Gedanken”: “Anerkennung, Wertschätzung auszudrücken tut nicht bloß dem anderen gut, sondern auch uns selbst, weil es in uns Freude freisetzt.” Und Freude wollen wir doch alle erleben, also muss ich daran arbeiten, Anerkennung zu bekommen. Anerkennung setzt Freude frei. Es dreht sich wieder (und wie so oft schon) nur um mich. Bin ich dann wirklich frei?
Wie sieht ein Leben frei von Anerkennung aus, besonders in diesen Tagen, wenn wir uns ganz bewusst daran erinnern, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist? Ich lasse Menschen zu Wort kommen, die grosse Wahrheiten, in kurzen Sätzen packen können:
“Wer begreift, dass er der Geliebte Gottes ist, der braucht nicht mehr durch die Gegend zu laufen und um Anerkennung zu betteln.” Henri Jozef Machiel Nouwen
Einen grössere Liebestat als der Kreuzestod Jesu gibt es nicht. Wer noch daran zweifelt, dass er ein geliebter Mensch ist, sollte vielleicht einige Stunden in Gedanken am Kreuz verbringen.
Hier noch einmal die Bestätigung:
“Wir müssen uns nicht wertvoll machen und um Anerkennung kämpfen. Wir sind wertvoll, weil Gott uns lieb hat.” Peter Strauch
Ich bin anerkannt. Ich habe die wichtigste Anerkennung, die es auf der Welt gibt. Warum noch weiter suchen?
“Wir sind dazu geschaffen, die Anerkennung Gottes zu suchen. Jede andere Anerkennung ist nur ein müder Abglanz davon.” Gordon MacDonald
Wir sind von Gott anerkannt. Diese Bestätigung finden wir überall in unserem Alltag. Wir brauchen sie nur suchen.
“Wenn wir uns selbst so annehmen, wie wir sind, dann nimmt dadurch unser Hunger nach Macht oder Anerkennung ab.” Brennan Manning
Wie bin ich? Ich bin ein Mensch, auf der Suche nach Anerkennung. Doch weil Jesus am Kreuz starb, für mich, weil er mich so sehr liebte und weil ich in seinen Augen wertvoll bin, bin ich ein geliebter, wertvoller und anerkannter Mensch in den Augen Gottes. Wie Gott mich sieht, zählt mehr als alles andere auf dieser Welt. Seine Anerkennung soll mir genug sein. Er hat anerkannt, wer ich bin (ein Mensch auf der Suche nach Anerkennung) und mich davon befreit – durch den Tod am Kreuz. Jetzt bin frei! Ich bin zur Freiheit befreit und berufen.
Frohe Freiheitstage wünsche ich meinen Lesern!!!